Man nennt die Borna-Krankheit beim Pferd auch Ansteckende Gehirn- und Rückenmarksentzündung der Einhufer. Damit ist eigentlich schon gesagt, um was für eine Art Erkrankung es sich handelt. Das Virus, das die Krankheit auslöst, ist verwandt mit den Erregern von Staupe, Tollwut und Masern – alles sehr gefährliche Erkrankungen. Daher verwundert es nicht, dass auch die Borna-Krankheit beim Pferd ein erkranktes Tier stark bedroht und unter Umständen tödlich verläuft. Daher sollte man als Pferdebesitzer auch über diese Krankheit informiert sein. Um Ihnen die wichtigsten Fakten zur Borna-Krankheit kompakt präsentieren zu können, haben wir im folgenden Artikel verschiedene Informationen für Sie zusammengefasst.
Dabei handelt es sich um eine virale Infektionskrankheit, bei dem das Virus das Gehirn und das Rückenmark, also das zentrale Nervensystem des Pferdes, befällt. Das Virus selbst nennen Mediziner Virus der Bornaschen Krankheit (BoDV: Borna Disease Virus). Die Erkrankung befällt nicht nur Pferde, sondern auch Schafe besonders häufig. Sie kann aber auch bei anderen Säugetieren und sogar dem Menschen auftreten, solche Fälle sind jedoch sehr selten.
Das Virus wird über die Atemluft oder direkten Kontakt übertragen; die infizierten Pferde tragen es in ihrem Speichel und anderen Sekreten. Wichtig ist jedoch zu unterscheiden, dass ein Träger-Pferd nicht immer auch erkranken muss. Es gibt Pferde, die Kontakt mit dem Borna-Virus hatten, aber Antikörper dagegen bilden konnten und daher gesund sind. Sie bleiben jedoch leider Überträger des Virus und stellen damit eine Gefahr für andere Vierbeiner dar.
In Ost- und Süddeutschland kam die Borna-Krankheit beim Pferd bisher häufiger vor als im Norden und Westen. Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern sind eher betroffen. Aber auch in Hessen wurden bereits vermehrt Fälle gemeldet. Den Namen erhielt die Erkrankung übrigens, weil im 19. Jahrhundert in der sächsischen Stadt Borna bei Leipzig auf einmal eine große Gruppe Pferde daran erkrankte (und z.T. verstarb).
Weil das Borna-Virus vor allem das limbische System, welches die Gefühlswelt und das Verhalten eines Lebewebens steuert, befällt, zeigen die erkrankten Tiere häufig sehr seltsames Verhalten wie etwa eine gesteigerte Aggressivität.
Die Symptome können relativ unterschiedlich ausfallen, weil das Nervensystem eines bestimmten Individuums anders auf das Virus reagieren kann als bei einem anderen Artgenossen. Zudem hängen die Anzeichen stark davon ab, welche Gehirnareale neben dem limbischen System betroffen sind. Man unterscheidet daher klassische Symptome, die bei fast jeder Art der Borna-Krankheit beim Pferd auftreten, von eher weniger typischen.
Übrigens: Bei Pferden sollen ca. 60% aller Tiere mit dem Borna-Virus infiziert sein. Haben sie Antikörper gebildet, bleiben sie aber gesund und zeigen keine Symptome. Dann „schlummert“ das Virus quasi nur im Körper, ohne aktiv zu werden.
Die Folge der Borna-Krankheit beim Pferd kann eine Entzündung im Gehirn, die sogenannte Encephalitis, sein. Diese verläuft tödlich, wenn man sie nicht schnellstmöglich behandelt.
Die Diagnose gestaltet sich sich bei dieser Erkrankung teils schwierig. Durch die Symptome kann der Tierarzt bereits einen Verdacht auf die Borna-Krankheit beim Pferd haben. Dann nimmt er meist Blut für eine Blutuntersuchung im Labor ab. Denn die Symptome der Erkrankung können auch von Tollwut oder ähnlichen Erkrankungen herrühren, da sich die Erkrankungen bei ihren Anzeichen häufig ähneln. Im Blut ist das Virus jedoch nicht immer nachweisbar, sodass manchmal noch eine Untersuchung des Liquors (die Flüssigkeit im Gehirn, „Gehirnwasser“) erfolgen muss.
An sich ist die Borna-Krankheit beim Pferd leider nicht heilbar. Doch obwohl die früher als sicheres Todesurteil galt, ist das heutzutage nicht mehr der Fall. Man geht sogar eher davon aus, dass die meisten Pferde, die sich mit dem Virus infizieren, diesen Befall überleben. Daher gibt es vom Tierarzt dann meist nur eine unterstützende Behandlung, etwa Medikamente gegen Durchfall, Entzündungshemmer etc. Man muss jedoch bedenken, dass Pferde, die am Borna-Virus leiden, meist ihr Leben lang ihre Verhaltensstörungen nicht ablegen können, weil das Virus nach wie vor das limbische System stört.
In der Berliner Arbeitsgruppe, einer Forschergruppe bestehend aus Tiermedizinern, wurden jedoch schon einige Pferde erfolgreich mit einem Medikament namens Amantadin, welches antiviral wirkt, behandelt. Dies setzt man normalerweise bei Influenza (Typ A) ein. Allerdings gilt auch hier, dass die Erkrankung nicht vollständig heilbar ist. Das Virus selbst verschwindet durch das Medikament nicht, nur die Symptome bessern sich erheblich oder treten sogar gar nicht mehr auf.
Wichtig ist, dass man erkrankte Pferde nicht mehr mit gesunden zusammen lässt. Denn sie übertragen das Virus sonst sehr schnell auf ihre Artgenossen.
Allein die Blut- und teilweise auch Liquoruntersuchung kann schon knapp 100€ betragen. Dazu kommen die Kosten für die Medikamente, die der Tierarzt zur Linderung der Symptome verabreicht. Amantadin muss täglich über mindestens drei Monate gegeben werden. Hier kommen also teils extreme Summen auf Sie zu, weil das Medikament sehr teuer ist. Zudem führt nicht jeder Tierarzt eine solche Behandlung durch, sodass Sie oft einen Spezialisten kontaktieren müssen. Diese rechnen jedoch zum Teil höher ab als „normale“ Tierärzte. Behandeln lassen sollte man die Erkrankung aber auf jeden Fall. Denn die Symptome können sich sonst verschlimmern. Gerade bei neurologischen Störungen wie Schluckbeschwerden usw. ist es wichtig, dagegen vorzugehen, weil das Pferd sonst z.B. am Futter ersticken kann, wenn es nicht mehr richtig kaut. Außerdem kann ohne eine Behandlung eine gefährliche Encephalitis entstehen.
Vor den Kosten bei der Borna-Krankheit beim Pferd, die also schon im vierstelligen Bereich liegen kann, können Sie sich jedoch mit einer passenden Pferdeversicherung zuverlässig schützen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn die Pferde-OP Versicherung zahlt – wie der Name schon sagt – nur bei Operationen. Eine OP durch eine Borna-Infektion ist aber nicht notwendig, daher würde diese Versicherung Ihnen keine Kostenersparnis bringen. Die Pferdekrankenversicherung aber übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.
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