Macht der Strahl einen weicheren, „feuchten“ Eindruck und riecht unangenehm, ist es meist schon zu spät. Dann haben sich schon Bakterien im Strahlhorn eingenistet und man spricht von Strahlfäule. Von dieser Erkrankung sind die meisten Pferde im Laufe ihres Lebens mindestens ein Mal betroffen. Die Krankheit ist nicht bedrohlich, aber man sollte sie auch nicht allzu leicht abtun. Denn ist der Hufstrahl erkrankt, leidet der gesamte Hufmechanismus und damit auch der komplette Bewegungsapparat des Pferdes. Welche Ursachen und Symptome Strahlfäule hat und wie man sie behandelt, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Bei der Strahlfäule handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung des Hufstrahls. Fäulnisbakterien dringen in das Strahlhorn, das weicher ist als beim restlichen Huf, ein und zersetzen dort das Gewebe. Die Bakterien benötigen ein feuchtwarmes Milieu, das sie vor allem in schlecht gemisteten Boxen oder dreckigen Unterständen im Offenstall vorfinden. Bei der Boxenhaltung kommt noch die Wärme durch den Ammoniak im Stroh, auf das die Pferde urinieren, dazu.
Ein weiterer Grund für Strahlfäule kann eine schlechte Hufpflege /-bearbeitung sein. Denn die Fäulnisbakterien können sich nur anaerob, also unter Ausschluss von Sauerstoff, vermehren. Bei einer falschen oder mangelnden Hufpflege entstehen in Taschen und Ritzen des Strahls Zonen, die den Bakterien eine solche Umgebung bieten können. Auch viel Dreck und Schmutz im Huf verhindert den Kontakt mit Sauerstoff, sodass die Bakterien sich hier ideal vermehren können. Zu lange Trachten und bei Beschlag eine falsche Nagelung begünstigen die Entstehung der Strahlfäule ebenfalls.
Mangelnde Bewegung oder viel Bewegung auf weichem Boden kann nicht direkt ein Auslöser, aber ein begünstigender Faktor der Fäule sein. Denn bei (viel) Bewegung auf eher härterem Boden drückt der Strahl bei jedem Schritt auf den Boden. Dies regt die Blutzirkulation im Huf an, was wiederum das Wachstum gesunden Horns fördert und somit einer Fäulniserkrankung entgegenwirkt. Fehlt diese Bewegung, kann es natürlich schneller zu entsprechenden Prozessen kommen.
Übrigens: Oft wird Strahlfäule als „kosmetisches Problem“ abgetan, welches ja nur optische Effekte habe und nicht schlimm sei. Allerdings kann die Fäule ohne eine vernünftige Behandlung immer stärken werden, bis der Strahl komplett zersetzt ist. Dadurch kann eine Huflederhautentzündung entstehen, die für das Pferd sehr schmerzhaft ist und zu deutlichen Lahmheiten führt. Strahlfäule muss also unbedingt korrekt behandelt werden!
Ganz typisch ist der Fäulnisgeruch, den man gerade beim Auskratzen oder Bearbeiten der Hufe sehr gut wahrnehmen kann. Der Strahl weist Ritzen und „Taschen“ auf, die mit einer schmierigen, schwarzen Substanz gefüllt sind. Das Horn des Strahls ist insgesamt stark aufgeweicht und unterscheidet sich dadurch sehr vom gesundem, festerem Strahlhorn. Zu einer Auf- oder Ablösung des Strahls kommt es meist in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung, wenn eine entsprechende Behandlung ausbleibt.
Meist beginnt die Fäule in der mittleren Strahlfurche. Von dort aus breitet sie sich hin zu den seitlichen Strahlfurchen aus; es bilden sich im gesamten Strahl Fäulnisherde. Sie kann auch den Hornballen befallen, dann löst sich hier das Horn in Fetzen ab. Hier muss unbedingt eine Behandlung erfolgen, weil sonst irgendwann die Huflederhaut freiliegt.
Ein Pferd mit Strahlfäule lahmt nur in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium. Denn dann hat sich der Strahl so weit zersetzt, dass die Huflederhaut kaun noch geschützt ist und durch Steinchen etc. gereizt wird, was das Pferd zum Lahmen bringt.
Als erstes gilt, dass die Ursache unbedingt abgestellt werden muss. Das heißt in den meisten Fällen eine bessere Boxen-/ Stallhygiene und oft den Wechsel zu einem anderen Hufschmied/ Hufpfleger. Der Strahl sollte immer Bodenkontakt beim Laufen haben, damit der Blutkreislauf im Huf vernünftig arbeiten kann (s.o.). Kümmert man sich nicht um die Beseitigung der Ursache(n), wird die Behandlung keinen oder nur geringen Erfolg haben oder die Strahlfäule immer wieder auftreten.
Bei der eigentlichen Behandlung entfernt der Tierarzt alle von der Fäulnis befallenen Hornareale des Strahls. Geht dies nicht immer, etwa weil die Strahlfäule zu tief in der mittleren Strahlfurche liegt, muss man mit Desinfektionsmitteln arbeiten. Ist die Fäulnis sehr stark und hält sich schon über einen längeren Zeitraum, haben sich zudem oft auch noch Pilze eingenistet. Dann benötigt man auch ein Mittel gegen Pilzbefall.
Häufig legt der Tierarzt Tamponaden aus Watte oder Mull in die Strahlfurchen, die zuvor mit dem Desinfektionsmittel getränkt wurden. So kann man sicherstellen, dass das Mittel auch in die am tiefsten gelegenen infizierten Stellen eindringen kann. Außerdem verhindern die Tamponaden zusätzlich ein erneutes Eindringen von Schmutz und Dreck, die die Ausbreitung der Fäule durch den Sauerstoff-Ausschluss begünstigen (s.o.).
Das A und O ist natürlich, die möglichen Ursachen für Strahlfäule gar nicht erst aufkommen zu lassen, also etwa die Hufe gut zu pflegen und auf saubere, trockene Einstreu zu achten. Außerdem wird die Anwendung von Essig empfohlen. Essig wirkt nämlich schädigenden Bakterien und somit auch der Fäulnis entgegen.
An sich ist die Behandlung bei dieser Erkrankung nicht besonders teuer, wenn man sie frühzeitig beginnt. Desinfektionsmittel etc. kosten schließlich nicht viel Geld und auch bei der Diagnose kommen keine tueren Methoden wie Röntgen, Ultraschall etc. zum Einsatz. Allerdings sieht das Ganze schon anders aus, wenn sich eine Huflederhautentzündung bildet. Mit dieser Folgekrankheit ist nicht zu spaßen und die Behandlung wird eine ganze Ecke teurer, sodass Sie am Ende in einem vierstelligen Bereich landen können.
Vor diesen Kosten können Sie sich aber sehr zuverlässig mit einer passenden Pferdeversicherung schützen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.
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