Gerade bei Pferden mit hellen Hufen fallen manchmal rötlich oder bläulich verfärbte Flecken auf. Dabei handelt es sich aber leider nicht nur um einen „Schönheitsfehler“. Eine solche Verfärbung ist ein deutliches Anzeichen für eine Steingalle bei Ihrem Pferd. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung bzw. Verletzung der empfindlichen Huflederhaut. Dies ist für das Pferd sehr schmerzhaft, weshalb man unbedingt eine Behandlung einleiten sollte. Im folgenden Artikel haben wir Ihnen alle relevanten Informationen zum Thema Steingalle beim Pferd zusammengestellt, damit Sie bestens über diese Krankheit informiert sind.
Die Steingalle, auch „blaues Mal“ genannt, entsteht durch eine Quetschung oder Entzündung der Huflederhaut. Sie tritt besonders oft an den Vorderhufen der Pferde auf. Bei hellen Hufen erkennt man die Erkrankung recht einfach und deutlich an den gut sichtbaren Verfärbungen. Bei dunklen Hufen sind diese jedoch leider kaum zu sehen, sodass man hier auf andere Symptome achten muss. Den Namen haben Steingallen vom alten deutschen Wort „Galle“, was so viel wie „Fleck, Blase, Stelle“ bedeutet.
Man unterscheidet in der Veterinärmedizin drei Arten der Steingalle:
Bei einer Entzündung der Huflederhaut (auch bei einer Quetschung entzündet sie sich) gibt es mehrere mögliche Ursachen. Durch einen bestimmten Grund gibt es zu viel Druck auf die Sohlenschenkel, der auf Dauer zu einem entzündlichen Prozess führt. Dafür verantwortlich sein können folgende Ursachen:
Pferde, die durch Hufrehe oder andere Erkrankungen ohnehin schlechtes Hufhorn oder andere Probleme an den Hufen haben, erkranken zudem häufiger an Steingallen als gesunde Pferde.
Dabei kommt es ganz darauf an, welche Art der Erkrankung vorliegt, an welcher Stelle im Huf die Steingallen auftreten und wie groß sie sind. Betroffene Pferde lahmen aber zumeist fast alle, weil die Entzündung bei jedem Schritt schmerzhaft in den Huf drückt. Das erkrankte Bein ist meist deutlich kühler als die anderen Gliedmaßen. Wie schon erwähnt, kann man bei hellen Hufen entsprechende Flecken im Horn entdecken. Ohne Bakterien, also bei der trockenen und der feuchten Steingalle, bessert sich die Lahmheit oft nach einigen Tagen. Bei einer Infektion ist das Bild jedoch drastischer, weil die Entzündung dann nicht von alleine ausheilen kann.
Behandelt man die Steingallen nicht, können sie chronisch werden. Dann lahmt das Pferd meist nicht mehr, weil es sich an die Entzündung „gewöhnt“ hat. Durch eine geeignete Therapie muss man es aber nicht so weit kommen lassen.
Übrigens: Entdeckt man die Verfärbung im Huf zufällig beim Ausschneiden, also wenn man Horn abträgt und darunter eine solche Stelle zum Vorschein kommt, ist die Steingalle meist schon abgeheilt. Das verfärbte Horn muss jedoch erst „rauswachsen“, sodass man auch nach der Erkrankung noch einen solchen Fleck sehen kann. Tritt dabei jedoch noch Blut aus, sollte man den Tierarzt rufen, denn sonst kann sich Eiter bilden, weil die Wunde noch nicht verschlossen ist.
Vor einer Behandlung ist zunächst wichtig, dass der Tierarzt das Pferd gründlich untersucht. Oft werden nämlich eitrige Steingallen übersehen, gerade bei dunklen Hufen. Dann vermutet man meist die Ursache der Lahmheit an der Sehne oder Ähnlichem. Wird eine eitrige Steingalle aber übersehen und nicht behandelt, kann sie chronisch und sogar gefährlich werden. Denn die Bakterien greifen die Huflederhaut mehr und mehr an, sodass sich die Entzündung auf das Hufbein ausweiten kann. Bei einer Lahmheit sollte man den Tierarzt daher immer bitten, auch den entsprechenden Huf zu untersuchen.
Danach erfolgt eine Behandlung abhängig von der Ursache. Allgemein sollte man das Pferd aber schonen und nicht mehr belasten, bis die Symptome verschwunden sind. Oftmals ist es ratsam, die Eisen abzunehmen, gerade wenn falscher Beschlag Grund für die Steingallen ist. Bei Fehlstellungen rät der Tierarzt zu einem Spezialbeschlag, der diese korrigieren kann.
Eine Steingalle auszuschneiden, ist weniger ratsam und wird heute nicht mehr oft durchgeführt. Denn damit läuft man nur Gefahr, dass Bakterien in den Huf gelangen. Bei eitrigen Steingallen kann man wie bei einem Hufgeschwür verfahren, also beispielsweise mit Angussverbänden arbeiten. Diese verhindern ebenfalls das Eindringen von Bakterien. Hier eröffnet der Tierarzt in manchen Fällen aber (wie auch beim Geschwür) die betroffene Stelle, damit der Eiter schneller abfließen kann.
Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente kommen fast immer zum Einsatz, um dem Pferd erste Linderung zu schaffen und die Entzündung einzudämmen.
Je nachdem, wie schwerwiegend die Steingalle ist, kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden zum Einsatz. Doch schon die Diagnostik kann recht teuer ausfallen, weil eine gründliche Untersuchung z.B. mit Zangentest und eventuellem Röntgen erfolgen muss, um andere Ursachen der Lahmheit auszuschließen. Dazu kommen dann die abgegebenen Medikamente. Das Eröffnen einer eitrigen Steingalle und das Anlegen/ Wechseln des Angussverbandes kostet noch zusätzlich. Infiziert sich die Steingalle, muss das Pferd oft statinär in der Tierklinik aufgenommen werden, um ein Übergreifen der Infektion auf das Hufbein zu verhindern. Alles in allem kann eine Steingalle also Kosten im hohen dreistelligen Bereich nach sich ziehen.
Um sich davor zu schützen, gibt es aber die passenden Pferdeversicherungen. Vor den Kosten einer Operation schützt die Pferde-OP Versicherung. Ambulante Behandlungen (wenn also nicht operiert wird, sondern z.B. nur Medikamente verabreicht werden) sind hier leider nicht versichert. Dafür brauchen Sie die Pferdekrankenversicherung. Sie ist bei einer Steingalle sinnvoller, denn hier muss eigentlich nie eine OP erfolgen. Diese Versicherung übernimmt OPs, ambulante Behandlungen und auch die Nachbehandlung bzw. Nachkontrolle. Natürlich muss die entsprechende Versicherung aber schon vor einer möglichen Erkrankung abgeschlossen worden sein. Eine Haftpflicht für PKW zahlt schließlich auch nicht die Kosten für einen Unfall, wenn Sie sie erst danach abschließen.
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