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Leptospirose beim Pferd

Leptospirose beim Pferd

Früher hat man die Leptospirose beim Pferd gleichgesetzt mit der Periodischen Augenentzündung bzw. Mondblindheit. Denn bei dieser Erkrankung sind ebenfalls Leptospirosen, also eine gewisse Art von Bakterien, im Auge nachweisbar. Allerdings nimmt man mittlerweile an, dass die Mondblindheit nicht direkt auf eine Leptospirose beim Pferd zurückzuführen ist. Bei der Mondblindheit handelt es sich eher um eine immunassoziierte Erkrankung, die verschiedene Ursachen haben kann. Die Leptospirose ist somit eine eigenständige Krankheit, die Pferde befallen kann. Im folgenden Artikel haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen zu diesem Thema zusammengefasst.

Was genau ist die Leptospirose beim Pferd?

Bei der Leptospirose beim Pferd handelt es sich um eine Infektionskrankheit. Bestimmte Erreger der Gattung Leptospira lösen sie aus. Diese sind Mikroorganismen, die außerhalb eines Wirtes höchstens einige Tage überleben können. Die Krankheit stellt eine Zoonose dar, sie ist also vom Tier auf den Menschen übertragbar. Deswegen zählt sie zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Man muss also schon beim Verdacht auf Leptospirose beim Pferd das zuständige Veterinäramt informieren. Beim Menschen wird die Erkrankung (ohne eine Übertragung durch Tiere) von den Bakterien namens Leptospira interrogans hervorgerufen.

Es gibt noch verschiedene Untergattungen der Leptospirose, etwa die der Hunde, der Wiederkäuer und des Schweins. Die Erkrankung verläuft fieberhaft und akut bis chronisch. Sie geht mit Anämie, Ikterus, Problemen des Zentralnervensystems und Augenkomplikationen einher.

Die Erreger dringen bei der Leptospirose beim Pferd in den Organismus ein und gelangen in die Blutbahn. Von dort aus wandern sie in die Leber, wo sie sich stark vermehren. Im Blut und in der Leber hält sich der Erreger etwa acht Tage lang, er kann sich auch auf die Niere ausweiten. Dort entgeht er meist der Zerstörung durch die körpereigenen Antikörper. Durch die toxische Wirkung der Leptospirosa werden das zentrale Nervensystem, Organzellen und Blutgefäße geschädigt.

Wie wird die Leptospirose beim Pferd übertragen?

Besonders Pferde mit Weidegang sind betroffen bzw. gefährdet, an der Leptospirose beim Pferd zu erkranken. Denn der Hauptüberträger für viele Arten der Leptospira sind die Feld- und Sumpfmaus sowie der Feldhamster und weitere Nagetiere. Rinder übertragen den Erreger ebenfalls. Da häufig Pferde- und Rinderweiden recht nah beieinander liegen bzw. manche Pferde sogar auf Weiden grasen, auf denen hin und wieder auch Rinder stehen, ist auch hier eine Übertragung möglich. Eine Infektion von Pferd zu Pferd kommt jedoch kaum vor.

Welche Symptome zeigt die Leptospirose beim Pferd?

Die Inkubationszeit ist recht variabel; sie kann von wenigen Tagen bis zu drei Wochen reichen. Es gibt eine akute, eine perakute und eine chronische Verlaufsform der Leptospirose beim Pferd.

Bei der perakuten Form zeigt das Pferd Fieber, Apathie, Appetitlosigkeit, erhöhte Atemfrequenz, Leistungsabfall und oft auch Blut im Urin.

Die akute Form hat die gleichen Symptome, dazu kommen hier jedoch noch ein steifer Gang, Lähmungen und Myalgien. Manchmal haben die Pferde kurzfristig Durchfall und Kolikerscheinungen. Der Urin kann sich rötlich färben.

Die chronische Form unterscheidet sich von den anderen beiden dadurch, dass das Fieber in Schüben immer wiederkehrt. Dazu magert das Pferd meist ab und zeigt stärkere Leistungsschwächen. Bei den Fieberschüben hat das Pferd eine erhöhte Herzfrequenz.

Ist eine tragende Stute an Leptospirose beim Pferd erkrankt, kann eine Fehlgeburt auftreten. Diese erfolgt dann meist im letzten Drittel der Trächtigkeit.

Wie diagnostiziert und behandelt man Leptospirose beim Pferd?

Die Erkrankung ist sehr schwierig zu diagnostizieren. Die Diagnose erfordert komplexe klinische, pathologische und labordiagnostische Untersuchungen. Man kann beispielsweise einen Antikörpernachweis durchführen, diesen muss man aber in Abständen von jeweils einer Woche mehrmals wiederholen. Man muss die Erkrankung zudem von anderen Krankheiten mit ähnlichen Symptomen, wie etwa der Borna-Krankheit, unterscheiden und diese anderen Erkrankungen ausschließen.

Hat man eine Leptospirose beim Pferd eindeutig festgestellt, muss das Tier isoliert und ruhiggestellt werden. Dann bekommt es eine Langzeit-Antibiotikatherapie. Man sollte immer wieder überprüfen, ob die Anzahl der Antikörper schon zurückgegangen ist. Bis eine Leptospirose beim Pferd vollständig ausgeheilt ist, können mehrere Wochen vergehen.

Was kostet die Behandlung der Leptospirose beim Pferd?

Weil die Behandlungszeit recht lange ausfällt, können bei der Leptospirose beim Pferd mehrere Hundert Euro anfallen. Denn zum einen zahlen Sie natürlich die Untersuchung und Diagnose durch den Tierarzt. Bis man eindeutig eine Leptospirose nachweisen kann, führt der Tierarzt oft mehrere Tests durch, die natürlich alle entsprechend teuer sind. Dazu kommen dann die Kosten für die Antibiotika. Die regelmäßigen Kontrollen, ob die Erreger bereits erfolgreich bekämpft wurden, sorgen für ein weiteres Ansteigen der Gesamtsumme.

Vor diesen hohen Kosten können Sie sich aber mit einer passenden Pferdeversicherung schützen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.

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