Bei der Keratitis beim Pferd handelt es sich um eine Entzündung der Hornhaut im Auge, die man auch Kornea nennt. Wie auch beim Menschen ist die Kornea des Pferdes der vorderste, durchsichtige Teil des Augapfels. Sie ist stark an der Lichtbrechung beteiligt. Daher kann eine Erkrankung bzw. Entzündung der Hornhaut ernste Folgen für das Sehvermögen des Pferdes haben, wenn man sie nicht erkennt und behandelt. Um das zu verhindern, ist es wichtig, die Anzeichen einer beginnenden Keratitis beim Pferd so früh wie möglich festzustellen. Die Symptome der Krankheit – und viele weitere nützliche Informationen – finden Sie daher bei uns, damit Sie immer bestens informiert sind.
Die Hornhaut des Auges (Kornea) ist quasi der äußere, vordere „Abschluss“ des Augapfels. Sie ist normalerweise glasklar und von Tränenflüssigkeit benetzt, in ihr befinden sich keine Blutgefäße. Ihre Versorgung erfolgt ausschließlich über die Tränenflüssigkeit und das sogenannte Kammerwasser. Sie ist wichtig für das Scharfsehen, da sie maßgeblich an der Lichtbrechung beteiligt ist. Eine Keratitis beim Pferd liegt bei einer entzündlichen Erkrankung dieser Kornea (lat. cornea) vor. Deswegen spricht man von ihr auch oft als Hornhautentzündung.
Diese Entzündung kann verschiedene Ursachen haben. Wie bei fast allen Entzündungen kommen dafür Prozesse in Frage, die das Immunsystem des Pferdes angreifen. Dazu gehören Verletzungen (des Auges) und Infektionen. Denn wenn die Abwehr durch eine andere Erkrankung geschwächt ist, reichen meist „kleine“ Auslöser wie Staub, starke UV-Strahlung oder Insekten wie Fliegen (die sich gern am Auge des Pferdes tummeln), die zu einer Keratitis beim Pferd führen können.
Bakterien, Pilze und Viren sind ein weiterer häufiger Auslöser der Keratitis beim Pferd. In manchen Fällen spielen sogar Herpesviren eine nicht unerhebliche Rolle. Manchmal lösen sie die Hornhautentzündung indirekt aus, dann spricht man von einer Sekundärinfektion. Durch die oben genannten Verletzungen und andere Infektionen haben Bakterien und Co. meist ein leichtes Spiel, in die ansonsten sehr abwehrfähige Kornea einzudringen. Durch ihre glatte Oberfläche und das ständige „Säubern“ durch die Tränenflüssigkeit ist sie nämlich eigentlich sehr gut gegen allerlei Krankheitserreger geschützt. Aber auch ein zu trockenes Auge durch mangelnde Produktion von Tränenflüssigkeit kann daher zu einer Entzündung führen. Das gilt auch für eine Mangelernährung der Hornhaut oder angeborenerweise zu weit hervorstehende Augäpfel. Dies alles begünstigt eine Keratitis beim Pferd.
Die Symptome einer Keratitis beim Pferd können sehr vielfältig sein. Daher ist die Erkrankung – gerade zu Beginn – nicht immer leicht zu erkennen. Ein aufmerksamer Blick auf die Augen des Pferdes sollte also beim täglichen Putzen dazugehören. Denn durch regelmäßige Kontrolle stellt man am leichtesten beginnende Veränderungen fest.
Eine Hornhautentzündung kann sich durch kaum wahrnehmbare Wassereinlagerungen oder kleinste sogenannte „Einsprossungen“ von Blutgefäßen in die Kornea bemerkbar machen. In manchen Fällen kommt es aber sogar zu eher großflächigen Zerstörungen des Gewebes. Das kommt auch darauf an, wie aggressiv die Entzündung verläuft. Weil die Entzündung oft schmerzhaft ist, kneifen betroffene Tiere in den meisten Fällen das Auge zu oder blinzeln vermehrt. Das Auge tränt stärker als normal und die Bindehäute sind oft gerötet/ geschwollen.
Weil sich die Entzündung regelrecht durch die Hornhaut „frisst“, kann sich in der Folge ein Hornhautgeschwür entwickeln. Dieses erkennt man oft deutlich als weißlichen Fleck auf der Kornea. Durch das Geschwür entsteht ein Loch in der Hornhaut, wenn das Geschwür (im ungünstigsten Fall) „nach innen“ in die vordere Augenkammer einbricht. Dann kann Kammerwasser nach vorn abfließen, wodurch der Augeninnendruck absinkt. Dies wiederum schädigt die inneren Strukturen des Auges maßgeblich. Deswegen sollte man unbedingt eine tierärztliche Behandlung durchführen lassen!
Je nachdem, welche Ursache vorliegt und welche Symptome vorhanden sind (bzw. wie weit fortgeschritten die Entzündung bereits ist), variiert auch die notwendige Therapieform. Bei Bakterien oder Pilzen als Auslöser braucht das Pferd entsprechende Antibiotika bzw. Antimyotika. In manchen, vor allem sehr leichten Fällen reicht die gelegentliche oder regelmäßige Gabe spezieller Augentropfen. Manchmal erfolgt auch eine intensive lokale Therapie mittels bestimmter Medikamente (ca. acht Tage lang). Nur in schweren Fällen muss der Tierarzt die betroffenen, irreparabel zerstörten Teile der Kornea chirurgisch entfernen. Bei einem fortgeschrittenen Stadium ist dies aber der einzige Weg. Denn ansonsten drohen bleibende Schäden oder sogar der Verlust des Auges. Dieses chirurgische Verfahren heißt Keratektomie. Sie hat viele Vorteile, denn zum einen stoppt man damit mit sofortiger Wirkung akute und auch chronische Verläufe der Entzündung. Zum anderen sind die Heilungschancen auch bei fortgeschrittenen Stadien der Keratitis beim Pferd deutlicher besser. Das Pferd hat meist nach etwa fünf Wochen wieder ein reiz- und schmerzfreies Auge.
Wichtig: Behandelt man eine Keratitis beim Pferd nicht, kann sich die Entzündung auf tiefer gelegene Schichten des Auges ausweiten. Das kann im schlimmsten Fall zum vollständigen Verlust des Sehvermögens führen. Daher sollte man bei einem Verdacht auf eine Hornhautentzündung (oder auch anderen Augenerkrankungen) immer einen Tierarzt rufen. Denn das Sehvermögen ist für ein (Reit-)Pferd unglaublich wichtig.
Die Keratitis beim Pferd ist übrigens nicht ansteckend. Das ist sie nur in den seltenen Fällen, in denen Herpesviren die Entzündung verursacht haben.
Das kommt ebenfalls wieder auf die Ursache, den Verlauf der Erkrankung und die daher notwendige Therapieform an. Die ambulante Behandlung, also nur Gabe von Medikamenten, ist nicht ganz so teuer wie eine Operation. Je nachdem, wie lange die Medikamente verabreicht werden müssen und welche Medikamente dies sind, können aber trotzdem hohe Kosten auf Sie zukommen. Denn Antibiotika, Augensalben, Schmerzmittel etc. summieren sich häufig (zusammen mit Diagnose, Wegegeld usw.) zu einem hohen dreistelligen Betrag auf. In sehr hartnäckigen Fällen der Keratitis beim Pferd kann sogar schon ein niedriger vierstelliger Bereich aufkommen. Die OP am Auge erfordert wiederum ein speziell geschultes Team aus Tierärzten und -chirurgen sowie den Aufenthalt und die Nachsorge in der Tierklinik. Hier entstehen also Kosten im vierstelligen Bereich. Gerade wenn die Entzündung schon sehr weit fortgeschritten ist, ist das oft der Fall.
Um sich davor zu schützen, gibt es aber die passenden Pferdeversicherungen. Vor den Kosten einer Augen-Operation schützt die Pferde-OP Versicherung. Ambulante Behandlungen (wenn also nicht operiert wird, sondern nur die medikamentöse Behandlung erfolgt) sind hier leider nicht versichert. Dafür brauchen Sie die Pferdekrankenversicherung. Diese übernimmt OPs, ambulante Behandlungen und auch die oftmals notwendigen Kontrollbesuche des Tierarztes. Selbstverständlich muss die Versicherung schon abgeschlossen worden sein, bevor die Erkrankung festgestellt wird. Daher ist es sinnvoll, schon so früh wie möglich die passende Versicherung auszuwählen. Außerdem sind Sie so natürlich auch vor Kosten durch viele andere Erkrankungen und OPs geschützt.
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