Husten beim Pferd ist an sich nur ein Symptom für verschiedene Erkrankungen der Atemwege, Allergien usw. Es ist jedoch nicht immer so einfach, den direkten Auslöser zu finden. Gerade bei Boxenhaltung kommen im Winter meist einige Faktoren wie staubiges Heu/ Einstreu, wenig Lüften und Ammoniak zusammen, die schon jeder für sich Husten beim Pferd auslösen können. Daher sollte man immer einen Tierarzt zurate ziehen, wenn das eigene Pferd hustet. Ohne fachmännische Untersuchungen tappt man nämlich sonst oft im Dunkeln, was die Ursachenforschung angeht. Welche Gründe für Husten es gibt und was man gegen die Erkrankung tun kann, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Sensible Pferde können schon anfangen zu husten, wenn das Heu oder die Einstreu zu staubig ist. Dann muss nicht mal eine richtige Erkrankung vorliegen. Futterpartikel, Staub und trockene Luft reichen schon für eine Reizung der Atemwege aus. Unternimmt man jedoch nichts gegen solche an sich harmlosen Auslöser, kann aus der Reizung schnell eine Entzündung werden. Daher ist auch hier Vorsicht geboten.
Dazu kommen als mögliche Auslöser noch Allergien (z.B. auf Histamin im Futter) sowie thermische (Kälte) und chemische Reize (Ammoniak).
Eine Infektionskrankheit kann jedoch ebenfalls vorliegen und zu Husten beim Pferd führen. Dann sind meist Bakterien, Viren oder auch Pilze (z.B. Schimmelpilze im Heu/ Stroh) der Auslöser dafür. Das sind beispielsweise die akute und chronische Bronchitis, die chronisch obstruktive Bronchitis (COB), Druse, Influenza oder eine Lungenentzündung. Auch Probleme mit dem Luftsack (eine Struktur im Pferdekopf) können manchmal Husten auslösen.
In vielen Fällen ist es leider so, dass ein Infekt sowie ein weiteres Problem wie etwa zu viel Staub gleichzeitig vorliegen. Deswegen ist der Husten beim Pferd auch ein wiederkehrendes Phänomen bzw. man wird ihn trotz Behandlung nur sehr schwer wieder los. Denn optimiert man die Lebensumstände des Pferdes nicht (beispielsweise die Staubbelastung), werden die Atemwege immer wieder gereizt und die Infektion kann nicht abheilen.
Dazu gibt es noch den sogenannten Leber- und Herz-/ Altershusten. Der Leberhusten steht in Verbindung mit einer Überbelastung der Leber. Das ist oft der Fall, wenn das Futter stark mit Pilzen oder anderen Schadstoffen belastet ist. Beim Herz- oder Altershusten führt eine Linksinsuffizienz des Herzens zur sogenannten Lungenstauuung. Dabei ist die Atmung erschwert und es kann zu regelrechter Atemnot kommen.
Wetterfühligkeit, besonders bei schwül-warmem Wetter, kann ebenfalls Husten beim Pferd auslösen, ohne dass eine Infektion vorliegt. Und natürlich kann das Pferd eine gefährliche Schlundverstopfung haben. Dann bekommen die Tiere nur sehr schlecht Luft und husten deswegen ebenfalls.
Die Diagnose des Hustens selbst ist nicht schwierig, schließlich ist das Symptom deutlich zu hören. Allerdings ist der Husten beim Pferd – wie gesagt – keine eigenständige Erkrankung, sondern deutet immer auf eine andere Krankheit hin. Diese herauszufinden, ist nicht immer einfach. Deswegen sollten Sie unbedingt den Tierarzt rufen, wenn Ihr Pferd zu husten anfängt. Nur dieser kann nämlich feststellen, ob es sich um eine harmlose Reaktion auf Umwelteinflüsse wie staubiges Heu oder aber um einen gefährlichen Infekt o.Ä. handelt.
Für die richtige Diagnose stellt Ihnen der Tierarzt meist einige Fragen zum Pferd; etwa seit wann es hustet, ob der Husten beim Pferd nur in Bewegung auftritt und welches Futter es bekommt. Dann hört er die Lungen und Bronchien ab und lässt sich das Pferd eventuell in Bewegung vorführen, um den Husten zu provozieren. Denn die Art des Hustens gibt dem Tierarzt oft schon einen Hinweis auf die Ursache. Bei vielen Erkrankungen gibt es außerdem weitere Symptome wie Nasenausfluss, Fieber, Appetitlosigkeit usw. Diese helfen auch dabei, die richtige Diagnose zu stellen. Zur Sicherheit kann er noch einen Abstrich von den Nüstern nehmen, besonders wenn das Pferd Nasenausfluss hat. Dieser kann dann im Labor auf Erreger untersucht werden.
Die Behandlung richtet sich immer ganz nach der Ursache. Eine Infektion durch Schimmelpilze bekämpft man in der Regel mit sogenannten Antimyotika, bei Bakterien kommen Antibiotika zum Einsatz. Meistens gibt es diese Medikamente in Pulver- oder Gelform. Das Pulver wird nicht von allen Pferden gern gefressen. Dann sollte man es am besten mit Mash oder eingeweichten Heucobs verfüttern, um die Akzeptanz zu steigern. Bei besonders hartnäckigen Pferden kann man es auch mit etwas Wasser auflösen und direkt ins Maul spritzen.
Chronische Atemwegserkrankungen wie z.B. COB lassen sich leider nur sehr schlecht behanden. In allen Fällen hilft dem Pferd aber eine Verbesserung der Haltungsbedingungen schon sehr gut. Denn gerade in der konventionellen Boxenhaltung kommen viele Auslöser für Husten beim Pferd zusammen. Diese können natürlich die Heilung von Infektionen verzögern bzw. chronische Erkrankungen, Asthma und Co. noch verstärken. Staub, mangelnde Frischluft (besonders im Winter bei geschlossenen Fenstern) und Ammoniak reizen die Atemwege permanent.
Wichtig ist, weitere Reizungen der Atemwege zu vermeiden. Das heißt, dass man das Heu am besten nur nass oder am besten bedampft verfüttert. Beim Bedampfen wird das Heu in einer speziellen Maschine (die man sich auch selbst bauen kann) mit heißen Wasserdampf behandelt. Wie beim Bewässern des Heus reduziert man so die Staubbelastung erheblich. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Hitze bis zu 99% der Bakterien, Keime und (Schimmel-)Pilzsporen abgetötet werden. Das ist beim normalen Wässern nicht der Fall. Bedampftes Heu ist also nicht nur bei hustenden Pferden zu empfehlen, sondern beugt solchen Atemwegserkrankungen auch vor.
Zudem kann man unterstützende Hustenkräuter füttern. Im Handel gibt es viele fertige Kräutermischungen zu kaufen, die eine schleimlösende und beruhigende Wirkung auf die Atemwege haben. Allerdings müssen Sie das immer erst mit Ihrem Tierarzt absprechen. Denn nicht bei jeder Erkrankung sind diese Kräuter sinnvoll. Außerdem gibt es Medikamente, bei denen man auf die zusätzliche Fütterung anderer Stoffe verzichten sollte, weil die Wirkung sonst beeinträchtigt wird. Grundsätzlich spricht ansonsten aber nichts gegen eine solche Zufütterung.
Zur Vorbeugung von Atemwegserkrankungen kann man diese Kräuter natürlich auch regelmäßig füttern. Besonders im Winter profitieren viele Pferde davon.
Die Kosten richten sich ganz nach der eigentlichen Erkrankung und deren individueller Behandlung. Hustet das Pferd „nur“ wegen schlechter Stallluft, bekommt es meist einen Schleimlöser und der Besitzer den Rat, es in einen besser gelüfteten Stall (oder Offenstall) zu stellen. Diese Behandlung kostet (samt Untersuchung, Diagnose etc.) selten mehr als 150€.
Liegt jedoch eine Infektion oder gar eine Lungenentzündung, Bronchitis, Druse o.Ä. vor, sind die Kosten oft sehr viel höher. Denn dann benötigt das Pferd nicht nur Schleimlöser, sondern auch Antibiotika oder Antimyotika. Zusätzlich bekommt es meist Schmerzmittel, weil solche Erkrankungen sehr schmerzhaft sind. In vielen Fällen kommt dann noch eine Nachkontrolle dazu. Denn um sicherzugehen, dass das Pferd wirklich wieder gesund ist, sollte man erneut eine Probe auf Erreger untersuchen lassen. Nur durch diesen Test weiß man sicher, dass wirklich alle Erreger abgetötet wurden. Dann liegen die Kosten jedoch schon im hohen dreistelligen Bereich.
Chronische Erkrankungen wie die COB oder Asthma ziehen die teuersten Behandlungen nach sich. Denn bei ihnen muss das Pferd meist über Jahre hinweg Medikamente bekommen. Diese summieren sich dann insgesamt oft auf einige Tausend Euro auf. Dazu kommen außerdem meist noch regelmäßige Untersuchungen durch den Tierarzt, um eventuelle Verschlechterungen rechtzeitig zu bemerken.
Als Absicherung vor all diesen Kosten können wir Ihnen eine Pferdekrankenversicherung empfehlen. Diese übernimmt selbst bei chronischen Krankheiten wie der COB alle anfallenden Tierarztkosten (natürlich muss die Versicherung dafür schon vor Beginn der Krankheit abgeschlossen worden sein). Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.
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