Jeder Reiter hat sicherlich schon mal eine kahle Stelle bei einem Pferd entdeckt. Beim Fellwechsel oder durch starkes Scheuern kann es eben durchaus mal passieren, dass dem Tier vermehrt Haare ausfallen. Es gibt allerdings auch ein Krankheitsbild, das sich durch starken Haarausfall äußert. Das ist die sogenannte Alopezie beim Pferd. Im folgenden Artikel erfahren Sie alles Wichtige zu dieser Erkrankung bei Pferden.
Alopezie beim Pferd ist der Fachausdruck für Haarausfall, manchmal nennt man dies auch Effluvium. Dabei unterscheidet man Haarausfall, der sich auf einige wenige Stellen beschränkt (Alopecia areata), von der Alopezie beim Pferd, bei der Großteile des Fells betroffen sind (Alopecia generalisata). Erkennen kann man die Erkrankung logischerweise daran, dass im Fellkleid größere „Löcher“ auftreten. Wichtig: Die Haut darunter ist unverändert. Ist die Haut beispielsweise schuppig, kann es sich nämlich auch um einen Pilzbefall handeln, der als Folge einen Haarausfall ausgelöst hat. Dies zählt dann aber nicht als Alopezie beim Pferd im eigentlichen Sinne.
Die Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben. Bedingt wird sie beispielsweise durch viele Infektionskrankheiten wie Druse, Influenza oder bakterielle Infektionen. Stoffwechselerkrankungen und hohes Fieber führen ebenfalls häufig zum Haarausfall, denn durch das Fieber sind manchmal die Haarfollikel geschädigt. Vergiftungen durch Quecksilber, Jod oder Thallium können Harausfall ebenso auslösen.
Druckstellen, Milben etc. sind ebenfalls häufig Verursacher von Alopezie beim Pferd. Des Weiteren können Stresssituationen wie etwa eine Trächtigkeit oder ein Schock (z. B. bei einem Unfall) einen „psychischen“ Haarausfall auslösen. Hormonelle Erkrankungen wie das Cushing-Syndrom gehen oft mit Haarausfall einher; fütterungsbedingte Mangelerscheinungen können auch die Alopezie bedingen.
Interessant ist, dass es eine Form dieser Erkrankung gibt, die sich von den anderen unterscheidet. Diese nennt man umschriebene oder auch idiopathische Alopezie. Dabei hat das Pferd über den ganzen Körper verteilt einige runde, haarlose Stellen. Für diesen bestimmten Typ der Alopezie haben die Tierärzte bis heute keine genaue Ursache feststellen können. Man vermutet aber, dass die Ursache hormonell, genetisch oder autoimmun bedingt ist. Diese Form der Alopezie ist aber auch zum Glück unbedenklich für das Pferd.
Zuerst einmal muss der Tierarzt die eigentliche Ursache des Haarausfalls herausfinden. Die Alopezie beim Pferd zu erkennen, ist aufgrund der kahlen Stellen schließlich nicht schwierig. Aber da sie durch verschiedenste Gründe entstehen kann, wird der Tierarzt meist einige Fragen an Sie haben. Haltung, Fütterung, letzte Behandlung gegen Parasiten etc. sind einige der Punkte, die er dann abfragt. Wichtig ist für ihn auch, ob noch andere Pferde im gleichen Stall solche kahlen Stellen aufweisen. Dann kann es sich nämlich um einen ansteckenden Pilzbefall oder Milben, die sich ausbreiten, handeln. Im schlimmsten Fall sind sogar einige Tiere des Bestandes an Druse oder Influenza erkrankt und zeigen einen Haarausfall als zusätzliches Symptom. Daher ist es sinnvoll, sich diese Punkte bereits zu notieren, bevor der Tierarzt kommt, um Zeit bei der Diagnose zu sparen.
Dann erfolgt meist eine dermatologische Untersuchung der Haut, um festzustellen, ob eine Hautkrankheit, Pilzbefall o.Ä. vorliegt. Dazu nimmt der Tierarzt oft Proben in Form von Hautgeschabseln oder auch eine Biopsie (Entnahme eines kleinen Stücks Haut). Eine Blutuntersuchung ist ebenfalls oft ein Teil der Diagnose, um Stoffwechsel- und andere Erkrankungen als Ursache auszuschließen.
Je nachdem, welcher Auslöser dann feststellbar ist, erfolgt auch eine entsprechende Behandlung. Bei Parasiten bekommt das Pferd Mittel gegen Parasitenbefall. Liegt eine Vergiftung vor, muss die weitere Aufnahme des betreffenden Stoffs unterbunden werden. Oftmals gibt der Tierarzt Tipps zur Haltung und Fütterung, falls der Verdacht auf eine durch Mangelerscheinungen ausgelöste Alopezie beim Pferd besteht.
Ist der Haarausfall durch Erkrankungen wie Infektionskrankheiten, Cushing, Stoffwechselerkrankungen usw. bedingt, muss die entsprechende Krankheit behandelt werden. Dann bessert sich meist auch das Symptom der kahlen Hautstellen relativ schnell.
Eine Vorbeugung gegen diese Erkrankung ist nur bedingt möglich. Gerade bei der idiopathischen Alopezie, bei der keine Ursachen bekannt sind, ist das sehr schwierig.
Allerdings kann man natürlich darauf achten, dass das Pferd eine ausgewogene Ernährung erhält, um Mängeln vorzubeugen. Dabei ist aber wichtig, dass Stoffe wie Jod beispielsweise nicht in zu großen Mengen aufgenommen werden. Schließlich kann dies wiederum zu einer Vergiftung führen, die ebenfalls Haarausfall auslösen kann. Deswegen sollte man auch die Umgebung des Pferdes regelmäßig auf mögliche Vergiftungsquellen untersuchen. Am häufigsten hierbei sind abblätternde Farben im Stall oder an Zaunpfählen, verschimmeltes Futter oder Giftpflanzen auf der Weide.
Die Behandlung einer Alopezie beim Pferd ist nicht unbedingt sehr teuer. Bei Parasiten- oder Pilzbefall sind es selten über 200€, die man für die Medikamente, Diagnose etc. zahlt. Allerdings kann die Rechnung sehr viel höher ausfallen, falls eine ernsthafte Erkrankung hinter dem Haarausfall steckt (Cushing, Druse etc.). Dann können die Gesamtkosten schon mal im vierstelligen Bereich liegen. Vor solch hohen Kosten können Sie sich aber sehr zuverlässig mit einer passenden Pferdeversicherung schützen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.
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