Pferdekrankheiten.net

Bindehautentzündung beim Pferd

Bindehautentzündung beim Pferd

Wie fast alle Säugetiere (außer „Spezialisten“ wie Maulwürfe und Fledermäuse) ist auch das Pferd sehr auf seinen Sehsinn angewiesen. Daher sind die Augen ein sehr wichtiges Sinnesorgan für unsere Vierbeiner. Leider gibt es aber auch einige Erkrankungen, die den Augen zu schaffen machen können. Nicht so gefährlich, aber dennoch schmerzhaft und unangenehm ist die Bindehautentzündung beim Pferd. Die gibt es bei uns Menschen ebenfalls – wer sie schon mal hatte, weiß, wie fies sie sein kann. Unsere Pferde leiden recht häufig an dieser Erkrankung. Daher kann es gut sein, dass Ihr Pferd auch mal daran erkrankt. Deswegen haben wir Ihnen hier alle wichtigen Informationen zur Bindehautentzündung beim Pferd zusammengestellt. Lesen Sie mehr zu Ursachen, Symptomen und Behandlung im folgenden Artikel.

Was genau ist eine Bindehautentzündung beim Pferd?

Die Bindehautentzündung beim Pferd ist eine akute oder chronische entzündliche Erkrankung der Bindehaut. Ihr medizinisch korrekter Name lautet Konjunktivitis (abgeleitet vom Fachterminus Bindehaut = Tunica conjunctiva). Die Bindehäute des Pferdes sind dabei stark gerötet und geschwollen. Das kann man gut erkennen, denn im Normalzustand sind sie dünn, glatt und nur blassrosa.

Die Augen tränen meistens vermehrt, wobei die Tränenflüssigkeit klar und dünnflüssig, aber auch dicker und gelblich-eitrig sein kann. Die Pferde kneifen das oder die betroffenen Augen (meist sind beide Augen erkrankt, es kann aber auch nur eins entzündet sein) oft zusammen und sind lichtempfindlicher als üblich. Blinzelt Ihr Pferd viel häufiger als normal, sollten Sie schon misstrauisch werden. Dies ist eins der ersten Anzeichen einer beginndenden Bindehautentzündung beim Pferd.

Das Tier hat oftmals Schmerzen und einen starken Juckreiz. Ein guter Hinweis auf eine Bindehautentzündung beim Pferd ist also außerdem, wenn sich Ihr Pferd häufig mit dem Kopf irgendwo scheuert. Die Augen und die nähere Umgebung sind meist sehr warm; bei einer starken Bindehautentzündung können die Augen sogar (komplett) zuschwellen. In stärkeren Fällen tritt die Bindehaut zudem sogar glasig hervor und ist gut zu sehen.

Welche Ursachen hat diese Erkrankung?

Bei einer Bindehautentzündung beim Pferd kommen mehrere Ursachen in Frage. Sie tritt oft als Begleiterscheinung oder Folgekrankheit bei folgenden Erkrankungen auf:

  • Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Druse, Lungenentzündung, Influenza usw.,
  • benachbarte Entzündungen, die schnell auf die empfindliche Bindehaut übergehen können,
  • Trockene Augen (zu wenig/ keine Tränenflüssigkeitsproduktion),
  • Augenhaut-Entzündung,
  • Fehlstellungen der Augenlider/ eingewachsene Wimpern etc., sodass die Bindehaut einer ständigen Reizung ausgesetzt ist (kann operativ behoben werden).

Darüberhinaus gibt es natürlich auch direkte Ursachen, durch die eine Bindehautentzündung beim Pferd entstehen kann. Meist sind dann Bakterien, Pilze oder Viren der Auslöser. Allergien oder der Kontakt mit Giftstoffen/ mit reizenden Stoffen (Staub, Gas, Rauch, Fremdkörper) sind ebenfalls mögliche Ursachen. Dazu kommt natürlich eine mechanische Ursache, wenn das Pferd also einen Schlag auf das Auge bekommen hat oder sich mit dem Auge irgendwo stößt. Insekten(stiche) und starke Sonneneinstrahlung machen die Bindehautentzündung gerade im Sommer zu einer sehr häufigen Erkrankung.

Ein besonderer Fall liegt bei dem Follikelkatarrh, eine Unterform der Bindehautentzündung beim Pferd, vor. Dabei haben sich beim betroffenen Pferd unter der Nickhaut kleine entzündliche Knötchen (= Follikel) gebildet, die die Bindehaut reizen.

Wichtig: Liegt der Bindehautentzündung eine bakterielle/ virale Infektion mit Erregern zugrunde, ist sie ansteckend! Dann sollte das Pferd vorsorglich in Quarantäne gehalten werden, bis die Symptome abgeklungen sind. So verhindert man, dass sich die anderen Pferde des Stalls anstecken können.

Behandlung der Bindehautentzündung beim Pferd

Um zunächst eine Verletzung der wichtigen Hornhaut des Auges auszuschließen, gibt der Tierarzt den grünen Farbstoff Floureszin ins Auge. Diese Prozedur haben viele Pferdebesitzer sicher schon mal erlebt. Sie kommt nämlich auch bei vielen anderen Augenerkrankungen zum Einsatz. Der Stoff haftet nur dort, wo die Oberfläche des Auges geschädigt und damit nicht mehr glatt ist. Daher kann man mit dieser Methode sehr schnell und einfach eine solche Schädigung ausschließen. Dann liegt der Verdacht einer Bindehautentzündung schon sehr viel näher.

Sind Fremdkörper die Ursache, müssen diese entfernt werden.  Meist verschreibt der Tierarzt in allen anderen Fällen dann entzündungshemmende Medikamente, in den häufigsten Fällen in Form von Augensalben. Diese müssen manchmal bis zu fünf Mal täglich angewendet werden. Denn leider wird die Salbe durch die ständige Produktion von Tränenflüssigkeit auch schnell wieder aus dem Auge „gespült“.

Wichtig: Verwenden Sie wirklich nur die Salben, die Ihnen der Tierarzt verschreibt. Eine Eigenbehandlung mit Antibiotika oder Cortison-haltigen Salben ist nicht ratsam. Cortison kann sogar schlimme Hornhautgeschwüre auslösen. Im schlimmsten Fall muss das Auge dann entfernt werden! Achten Sie zudem darauf, keine alten und bereits angebrochenen Salben zu verwenden. Daran haften oft schon viele Bakterien, die die Erkrankung noch verschlimmern können, statt eigentlich zu helfen.

Erkennt und behandelt man die Bindehautentzündung frühzeitig, sind die Heilungschancen sehr hoch.

Kann man einer Bindehautentzündung beim Pferd vorbeugen?

Vor Viren und Bakterien kann man sich leider nur sehr gering schützen. Ein wohlbekannter Überträger vieler Bakterien sind aber Insekten, gerade im Sommer. Daher ist es ratsam, in dieser Zeit auf einen guten Schutz zu achten, etwa in Form von Fliegenmasken. Wählt man hierbei eine aus, die zugleich UV-Schutz bietet, kann die Bindehautentzündung auch nicht durch zu viel Sonneneinstrahlung entstehen. Daher sollten die Pferde zudem immer die Möglichkeit haben, sich in den Schatten zu begeben.

Tägliche Kontrolle der Augen sind ebenfalls empfehlenswert. So entdeckt man schnell Fremdkörper oder auch beginnende Symptome einer Erkrankung. Das Säubern der Augen mit sauberem Wasser und (fusselfreien) Wattepads hilft ebenfalls, der Bindehautentzündung beim Pferd vorzubeugen.

Die Behandlung einer Bindehautentzündung beim Pferd kann recht teuer ausfallen. Je nachdem, wie lange die Behandlung dauert und wie hoch die Kosten für die Medikamente ausfallen, kommen hier schon ein paar Hundert Euro zusammen. Viele dieser Kosten können Sie aber mit einer passenden Pferdeversicherung sparen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.

War dieser Artikel/Beitrag verständlich für Sie?
[Total: 0 Average: 0]

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.