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Bockhuf beim Pferd: Was tun?

Bockhuf beim Pferd: Was tun?

Den Bockhuf beim Pferd nennt man auch Stelzfuß. Für diese Erkrankung gibt es mehrere Ursachen, es handelt sich aber immer um eine Fehlstellung der Zehenknochen an den Vordergliedmaßen. Weil eine normale Bewegung mit dieser Krankheit unmöglich ist, muss man sie unbedingt behandeln lassen. Ist sie angeboren, treten oft zusätzliche Schwierigkeiten auf. Damit Sie über diese besondere Erkrankung bestens informiert sind, haben wir Ihnen im folgenden Artikel die wichtigsten Informationen zusammengestellt.

Was genau ist ein Bockhuf beim Pferd?

Der Bockhuf oder auch Stelzfuß beim Pferd besteht in einer Fehlstellung der Zehenknochen. Er entsteht entweder durch Probleme an der Beugesehne (tendogen genannt) oder den Zehengelenken direkt (arthrogen genannt). Durch die Fehlstellung kann das Pferd die Zehengelenke und das Vorderfußwurzelgelenk nicht komplett strecken, weil sich die Beugemuskeln bzw. -sehnen des Beins zu stark zusammengezogen haben. Man unterscheidet den Bockhuf nach verschiedenen Ursachen, bei denen auch das Alter des Pferdes eine wichtige Rolle spielt:

  1. Angeborener Sehnen-Stelzfuß: Bei einem ungünstigen Größenverhältnis zwischen Hengst und Stute kann es beim Fohlen zu angeborenen Fehlstellungen kommen; das ist ebenso bei einemmineralstoff- und Vitaminmangel der Stute während der Trächtigkeit möglich. Eine ungünstige Lage des Fohlens in der Gebärmutter kann zusätzlich zu falsch geformten Knochen oder Sehnen und Muskeln führen. Ist der Bockhuf angeboren, sind die Symptome bzw. Die Fehlstellung selbst sehr stark ausgeprägt.
  2. Erworbener Bockhuf des Fohlens: Steht das Fohlen von Beginn an auf zu weicher Einstreu oder aber auf zu harten Böden, kommt es zu einer fehlerhaften Entwicklung. Eine zu eiweißreiche Fütterung und Bewegungsmangel lösen dann ebenfalls den Sehnen-Stelzfuß aus.
  3. Erworbener Stelzfuß des Jungpferdes: Hier liegt die Ursache vor allem in der Fütterung, entweder wieder durch einen Überschuss an Eiweiß oder einer Unterversorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen
  4. Erworbener Sehnen-Stelzfuß des Pferdes (ausgewachsen): Bei erwachsenen Pferden entsteht die Erkrankung oft als Folge einer anderen, etwa einer Sehnenscheidenentzündung oder oft nach Arthrose bzw. Arthritis.

Mit der starken Beugung der Zehengelenke stellt sich das Hufbein immer steiler, die weiße Linie erweitert sich zu stark. Dadurch ist dem Pferd ein normales Abfußen unmöglich und es verliert seine Leistungs- und normale Bewegungsfähigkeit.

Welche Symptome treten beim Bockhuf beim Pferd auf?

Man erkennt den Bockhuf beim Pferd sehr leicht an seiner abnormalen Form. Der Huf ist sehr steil gestellt und gewinkelt und die Zehengelenke unnatürlich stark gebeugt. Die korrekte Belastung des betroffenen Beins ist nicht mehr möglich, der Huf wird also im Stand oft entlastet und im Gangbild zeigt sich ein deutliches Lahmen oder Hinken. Der Huf selbst passt sich oft der unnatürlichen Stellung der Zehenknochen an und verliert daher seine normale Form.

Bei einem gesunden Huf sollte eine Linie, die man sich als Verlängerung des Fesselbeins (also dem schrägen Knochen in der Fessel des Pferdes) vorstellt, und die Oberseite der Hufwand von der Seite betrachtet parallel verlaufen. Bei einer extremen Abweichung dieser Parallelität spricht man von einem Bockhuf beim Pferd.

Wie behandelt man einen Bockhuf beim Pferd?

Die Therapie richtet sich vor allem danach, welche Form der Huf angenommen hat (es gibt mehr oder weniger stark ausgeprägte Fehlstellungen) und der Ursache bzw. Art des Stelzfußes.

Meist führt der Tierarzt zuerst eine Röntgenuntersuchung durch, um das Ausmaß der Fehlstellung der Knochen begutachten zu können. Außerdem kann er so bei älteren Pferden feststellen, ob beispielsweise Schäden an den Gelenken zu der Fehlstellung geführt haben oder es eher an den sehnen liegt. So kann er also die tendogene von der arthrogenen Form deutlich unterscheiden.

Als ersten Schritt beim erworbenen Stelzfuß muss man die Ursache so weit wie möglich abstellen. Dafür ist es oft notwendig, ein Blutbild durch den Tierarzt erstellen zu lassen. So kann man beispielsweise herausfinden, ob ein Defizit an bestimmten Mineralstoffen und/ oder Vitaminen vorliegt.

Dann gilt es, die unnatürliche Form schnell wieder in eine gesunde und normale zu bringen. Dafür bekommt das Tier die entsprechenden Zusatzstoffe verabreicht, die bisher in der Fütterung fehlten. Außerdem muss es sich häufig auf festem Boden bewegen und eventuell einen speziellen Beschlag erhalten. Hat es Schmerzen, kommen oft Schmerzmittel zum Einsatz. Entzündungshemmer werden ebenfalls oft eingesetzt, gerade wenn der Bockhuf beim Pferd durch eine Arthritis, also eine Entzündung in den Gelenken, entstand. Manchmal muss eine Operation erfolgen. Dabei wird entweder eine Sehne durchtrennt oder, wenn die Erkrankung als Folge einer unheilbaren Arthrose entstand, ein Nerv. Denn bei einem Bockhuf durch eine Gelenkserkrankung kann man die Fehlstellung nicht mehr rückgängig machen. Daher durchtrennt man manchmal den Nerv, um das Pferd wenigstens wieder schmerzfrei zu bekommen.

Bei einem angeborenen Stelzfuß kann der Tierarzt die Beine mit einer Schiene stabilisieren. Oft sind orthopädische Maßnahmen wie eine angepasste Hufbearbeitung oder Hufschuhe bzw. Spezialhufeisen notwendig. In schwereren Fällen bekommt das Fohlen mit dem angeborenen Bockhuf Oxytocin. Dieses Medikament entspannt bestimmte Muskelgruppen und kann so das Bein aus der unnatürlichen Beugehaltung bringen, weil sich die Muskeln wieder lockern. Eine Operation ist in manchen Fällen unabwendbar, damit das Pferd überhaupt laufen kann. Dabei durchtrennt der Tierarzt meist das Unterstützungsband derjenigen Muskeln, die für die Beugung des Beins zuständig sind.

Was kostet die Behandlung eines Bockhufes beim Pferd?

Das hängt ganz davon ab, welche Form des Stelzfußes vorliegt und in welchem Alter er auftritt. Denn bei älteren Pferden gibt es kaum Heilungschancen, die die Erkrankung komplett rückgängig machen. Schließlich sind Erkrankungen wie Arthrose und Co. nicht heilbar. Dann ist häufiger eine Operation notwendig als bei Fohlen und Jungpferden.

Im schlimmsten Fall kostet ein Bockhuf beim Pferd aber bis zu 12.000€. Denn so teuer können Operationen beim Pferd ausfallen, gerade wenn noch Komplikationen auftreten o.Ä. Die ambulante Behandlung eines Stelzfußes, also die Gabe von Medikamenten und orthopädische Maßnahmen, kann bis zu 4.000€ verschlingen. Denn gerade bei schmerzhaften Entzündungen der Gelenke, die zum Bockhuf führen, ist eine lange Gabe von Schmerzmitteln und Entzündungshemmern notwendig. Diese sind aber auf Dauer sehr teuer. Dazu kommen (sowohl bei Behandlung als auch OP) die Kosten für die Diagnostik. Röntgenaufnahmen sind aber recht teuer, daher lassen sie den Gesamtbetrag zusätzlich ansteigen.

Vor solch hohen Kosten schützt man sich daher am besten mit einer passenden Pferdeversicherung. Die teilweise sehr hohen Kosten einer OP übernimmt die Pferde-OP Versicherung. Ambulante Behandlungen (wenn also nicht operiert wird, sondern z.B. nur Medikamente verabreicht werden) sind hier leider nicht versichert. Dafür brauchen Sie die Pferdekrankenversicherung. Diese übernimmt OPs, ambulante Behandlungen und auch die regelmäßigen Kontrollen, die man beim erkrankten Pferd durchführen sollte. Wichtig: In beiden Versicherungen sind auch spezielle Diagnose-Methoden (Röntgen, MRT, CT) versichert! Natürlich muss die entsprechende Versicherung aber schon vor einer möglichen Erkrankung abgeschlossen worden sein.

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