Das Hendra-Virus ist eine sehr gefährliche, aber zum Glück seltene Infektionskrankheit bei Pferden. Es ist jedoch nicht nur für die Tiere lebensbedrohlich, denn sie kann auch auf den Menschen übergehen. Daher ist bei dieser Erkrankung besondere Vorsicht geboten. Bisher kam sie jedoch nur in Australien vor, sodass hier in Deutschland kaum ein Risiko besteht, dass unsere heimischen Pferde daran erkranken. Dies könnte höchstens der Fall sein, wenn ein erkranktes Pferd aus Australien nach Deutschland importiert wird. Weil es für die Einfuhr von Tieren jedoch genau aus solchen Gründen spezielle Regelungen und Vorsichtsmaßnahmen gibt, ist auch das eher unwahrscheinlich. Dennoch kann es nicht schaden, sich über das Hendra-Virus zu informieren. Deswegen haben wir Ihnen im folgenden Artikel die wichtigsten Informationen zu diesem Thema zusammengefasst.
Bei dem Hendra-Virus handelt es sich um eine Virusspezies aus der Gattung der Paramyxoviridae. Diese befallen bei ihren Wirten vor allem den Atemtrakt, also das System der Organe, die für die Atmung zuständig sind. Staupe, Masern und Mumps sind die bekanntesten Erkrankungen, die von Viren dieser Familie ausgelöst werden.
Das Hendra-Virus hat als biologischen Wirt, der sich jedoch nicht selbst infiziert, ausschließlich Flughunde. Die Tiere sind also nur Überträger, können sich jedoch nicht selbst mit dem Virus anstecken. Der Übertragungsweg vom Flughund zum Pferd ist in der Forschung noch nicht genau geklärt. Die Erkrankung ist nämlich noch nicht sehr lange bekannt. Ihr seltenes Auftreten trägt ebenfalls dazu bei, dass nur wenig Informationen und Wissen zu diesem Virus vorhanden ist. Dennoch gibt es bereits einige Erkenntnisse darüber:
Erstmals entdeckt hat man die Erkrankung 1994 in einem Vorort von Brisbane, Australien, namens Hendra. Von diesem „Ursprungsort“ hat das Virus auch seinen Namen erhalten. Die Erkrankung ist auch von Pferd zu Pferd übertragbar, denn im gleichen Stall, in dem das erste Pferd erkrankte, wiesen noch siebzehn andere Tiere die gleichen Symptome auf. Außerdem steckten sich zwei im Stall arbeitende Personen an, wodurch als gesichert gilt, dass das Hendra-Virus auch auf den Menschen übergeht. Es handelt sich bei der Erkrankung also um eine Zoonose (Krankheit, die Tiere und Menschen befällt). Die Kontagiosität (der Grad, wie stark oder schwach ansteckend die Erkrankung ist) ist jedoch nicht besonders hoch. Das bedeutet, dass man sich nicht sehr leicht anstecken kann. Bisher sind auch nur drei Menschen nachweislich am Hendra-Virus erkrankt.
Das infizierte Pferd hat schaumigen Ausfluss aus der Nase und der Lunge. Es kommen (teils hohes) Fieber und Appetitlosigkeit hinzu. Atemnot tritt auf, viele Pferde bekommen zudem eine Lungenentzündung. Das Hendra-Virus löst einen anhaltend hohen Puls (die sogenannte Tachykardie) und teilweise auch Ataxien, also neurologisch bedingte Bewegungs- und Koordinationsstörungen, aus. Diese Ataxien sind erste Anzeichen einer Enzephalitis, also einer Entzündung des Gehirns. Das bedeutet, dass das Hendra-Virus auch das Nervensystem angreift und nicht nur die Atemwege. Teilweise kommt bei den betroffenen Pferden noch Nierenversagen hinzu.
Ist die Erkrankung einmal ausgebrochen, verläuft sie sehr schnell und heftig. Daher sind die meisten Pferde bisher am Hendra-Virus gestorben, vor allem weil es bei der Entdeckung der Krankheit noch keine wirksamen Mittel dagegen gab.
Bis 2011 war es nicht möglich, das Hendra-Virus überhaupt zu behandeln. Die meisten Pferde sind an den Folgen der Erkrankung gestorben oder wurden gekeult (=Nottötung), um die anderen Pferde des Bestandes vor einer Ansteckung zu schützen.
2011 gab es jedoch die erste erfolgreiche Therapie der Erkrankung mit einem speziellen Antikörper. Daher kann man davon ausgehen, dass die Infektion mit dem Hendra-Virus an sich heilbar ist. Es ist jedoch noch nicht geklärt, wie gut diese Behandlungsmethode in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Weil die Krankheit so selten auftritt, ist dies schwer einzuschätzen.
Wie erwähnt, ist noch nicht eindeutig feststellbar, wie das Virus vom Flughund auf ein Pferd übergehen kann. Man diskutiert die Übertragung durch Ausscheidungen der Flughunde, die unabsichtlich vom Pferd aufgenommen werden oder anderweitig mit ihm in Kontakt kommen. Möglich ist ebenfalls eine Übertragung durch Zecken, die erst einen Flughund befallen und dann ein Pferd. So wird beispielsweise auch die hierzulande verbreitete Borreliose übertragen.
Der Mensch steckt sich beim infizierten Pferd wahrscheinlich über kontaminierten Urin oder Nasensekret des Pferdes an. Jedoch wurden bisher nur wenige Krankheitsfälle beim Menschen beobachtet. Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Schutzkleidung sollten das Risiko einer Infektion drastisch verringern.
Es liegt bisher kein wirksamer Impfstoff gegen das Hendra-Virus vor. Weil die Erkrankung bisher nur in Australien auftrat, haben Pferdebesitzer in Deutschland aber zum Glück bisher keinen Grund, die Ansteckung ihrer Pferde mit dem Hendra-Virus zu befürchten.
Es gibt jedoch viele andere Erkrankungen, die hier in Deutschland schnell zu einer Ansteckung führen können. Ein Beispiel dafür ist die oben genannte Borreliose, die besonders in den Sommermonaten, wenn die Zecken aktiv sind, eine Gefahr darstellt. Dazu kommen natürlich viele weitere Erkrankungen wie Atemwegs-, Gelenks- und Muskelerkrankungen, chronische Krankheiten wie das Equine Cushing-Syndrom, Hufrehe usw. Außerdem kann sich jedes Pferd mal verletzen – beim Auslauf auf der Weide oder auch beim Training. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu einem Unfall.
Diese gesundheitlichen Risiken sind, treten sie einmal ein, meist auch sehr teuer in ihrer Behandlung. Chronische Erkrankungen können insgesamt bei bis zu 4.000€ liegen. Operationen, etwa nach einem schweren Unfall oder einer starken Kolik, liegen sogar noch höher: Sie können bis zu 12.000€ verschlingen, gerade in einer Notfallsituation. Solche Kosten sollte man als Pferdebesitzer immer bedenken, da man schließlich nie im Vorfeld weiß, ob das eigene Pferd erkranken wird oder nicht.
Vor diesen finanziellen Risiken, die solche Kosten immer darstellen, können Sie sich aber durch eine passende Pferdeversicherung absichern. Hier sind vor allem die Pferdekrankenversicherung und die Pferde-OP Versicherung zu nennen. Vor den Kosten einer teuren Kolik-Operation beispielsweise schützt die Pferde-OP Versicherung. Ambulante Behandlungen (wenn der Tierarzt also nicht operiert, sondern z.B. Medikamente verabreicht) sind hier leider nicht versichert. Dafür brauchen Sie die Pferdekrankenversicherung. Diese übernimmt OPs, ambulante Behandlungen und auch Kontrolluntersuchungen, die man beispielsweise an den Zähnen regelmäßig durchführen sollte.
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