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Endometrose beim Pferd: Gefahr für Züchter

Endometrose beim Pferd: Gefahr für Züchter

Die Endometrose beim Pferd ist nicht zu verwechseln mit der Endometriose des Menschen. Diese Erkrankung meint eine Art Wucherung von Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, jedoch außerhalb dieser auftritt. Bei Pferden handelt es sich aber um eine chronische Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, bei der diese degeneriert. Im folgenden Artikel haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen zur Endometrose beim Pferd zusammengefasst. Das ist besonders für (Hobby-)Züchter und private Pferdebesitzer, die ihre Stute decken lassen wollen, wissenswert.

Was genau ist die Endometrose beim Pferd?

Dabei handelt es sich, wie gesagt, um eine chronisch-degenerative Erkrankung der Schleimhaut der Gebärmutter bei Stuten. Degenerativ bedeutet hier eine funktionelle und strukturelle Abweichung von der Norm, also krankhafte Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut. Die Gebärmutterschleimhaut heißt medizinisch korrekt Endometrium, woher sich der Name der Krankheit ableitet. Die Endometrose beim Pferd kann zu Unfruchtbarkeit führen und ist daher besonders für Züchter relevant.

Viele Tierarten, darunter auch Pferde, durchlaufen nicht wie menschliche Frauen die „Wechseljahre“. Sie sind also zumindest theoretisch bis ins hohe Alter fruchtbar und könnten Nachkommen gebären. Durch die Endometrose beim Pferd ist diese Fruchtbarkeit aber eingeschränkt. Dabei kommt es aber, wie es ansonsten bei Formen der Unfruchtbarkeit häufig ist, nicht zu einer Abnahme der Eierstockfunktion. Nur die Veränderungen an der Gebärmutterschleimhaut bedingen die Unfruchtbarkeit, weil sich dort keine befruchteten Eizellen mehr einnisten können.

Die Ursachen für die Endometrose beim Pferd sind noch heute weitestgehend ungeklärt. Es ist auch nicht klar, wie genau sie im Pferdekörper entsteht und welche Mechanismen daran beteiligt sind.

Die Erkrankung kommt häufiger bei älteren Stuten (ab ca. 13 Jahren) vor, besonders wenn diese bisher noch kein Fohlen hatten.

Welche Symptome gibt es bei der Endometrose beim Pferd?

Die Erkrankung ist von außen nicht sichtbar und die Stute zeigt auch keine klinischen Symptome oder Verhaltensänderungen. Man sollte jedoch an diese spezielle Krankheit denken, wenn die Stute trotz Deckakt/ Besamung nicht trächtig wird, es häufig zu Fehlgeburten kommt oder sie ein unterentwickeltes Fohlen zur Welt bringt. Dies alles sind Folgen einer nicht mehr richtig funktionierenden Gebärmutterschleimhaut. Außerdem neigen betroffene Stuten zur Kontagiösen Equinen Metritis (CEM), der ansteckenden Gebärmutterentzündung des Pferdes. Diese erkennt man oft am unnatürlichen Ausfluss aus der Scheide.

Die Endometrose beim Pferd kann man nur durch eine histologische Untersuchung (= Untersuchung einer Gewebeprobe unter dem Mikroskop) sicher nachweisen. Dazu muss der Tierarzt erst in einer sogenannten Biopsie eine Gewebeprobe der Gebärmutterschleimhaut entnehmen.

Wie behandelt man die Endometrose beim Pferd?

Die Endometrose beim Pferd ist leider irreversibel, also nicht mehr rückgängig zu machen und damit auch nicht therapierbar. Bei der Frau wird ein Mal im Monat „altes“ Gewebe der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen, wodurch es zur Regelblutung/ Menstruation kommt. Die Gebärmutterschleimhaut regeneriert sich also selbst. Das ist bei Pferden jedoch nicht der Fall, weshalb solche krankhaften Veränderungen fortbestehen.

Auch das Kürettieren, also das „Ausschaben“ der veränderten Gebärmutterschleimhaut, führt nicht zu dem gewünschten Erfolg, dass sich gesunde Schleimhaut nachbildet. Dies liegt an dem eben genannten Mangel der Reproduktionsfähigkeit des Endometriums bei Pferden. Daher hat man diese frühere Behandlungsmethode nach neuesten Erkenntnissen verworfen und sie wird nicht mehr durchgeführt.

Damit die Stute trotzdem trächtig wird und ein gesundes Fohlen zur Welt bringt, kann man aber gewisse Vorkehrungen treffen. Zum einen gilt es, qualitativ hochwertiges Hengstsperma zu verwenden. Die Auswahl des optimalen Besamungszeitpunktes gehört ebenfalls dazu. Ein gutes Haltungs- und Fütterungsmanagement trägt zudem zur allgemeinen Gesundheit der Stute bei und ist daher natürlich auch für eine komplikationslose Trächtigkeit wichtig.

Dennoch sind Fehlgeburten oder andere Probleme leider nicht immer zu vermeiden. Wer seine Stute also nur ein einziges Mal decken lassen möchte, weil er ein Fohlen haben möchte, sollte zum Wohl der Tiere lieber darauf verzichten. Gerade weil man bei einer erkrankten Stute während der Trächtigkeit häufige Untersuchungen des Fötus durchführen lassen sollte, kämen in diesem Falle auch hohe Kosten auf Sie zu, sodass sich die Trächtigkeit eigentlich nicht lohnt, wenn man das Risiko der Fehlgeburt bedenkt. Dann ist es sinnvoller, sich einen Absetzer zu kaufen.

Schutz vor wirtschaftlichen Folgen mit einer passenden Pferdeversicherung

Gerade für Züchter, die wertvolle Zuchtstuten besitzen, kann eine Endometrose beim Pferd ein wirtschaftliches Risiko darstellen. Schließlich ist nicht gesichert, dass eine betroffene Stute ein gesundes Fohlen zur Welt bringt. Eine Fehlgeburt oder ein schwaches, kränkliches Fohlen bedeutet dann jedoch immer einen finanziellen Verlust. Dies gilt natürlich auch für Hobbyzüchter oder Privatleute, die ihre Stute decken lassen wollen – jedoch in verringertem Maße, weil sie damit nicht ihren Lebensunterhalt verdienen.

Bei Privatleuten kommt jedoch vor allem der emotionale Verlust dazu, falls es zu einer Fehlgeburt kommt oder sogar die Stute selbst aufgrund der Trächtigkeit geschwächt wird oder verstirbt. Zwar kann man diesen Schaden nicht wieder gut machen, jedoch gibt es die passenden Pferdeversicherungen, um zumindest die finanziellen Verluste aufzufangen. Dies stellt für Züchter eine wichtige Absicherung dar und privaten Pferdebesitzern ist es in der Trauerzeit zumindest ein Trost. Schließlich muss man sich dann keine Sorgen mehr um die Finanzen machen und kann sich ganz auf die Pferde konzentrieren.

Als solche Absicherung gibt es zum einen die Trächtigkeitsversicherung und die Leibesfruchtversicherung. Erstere versichert die Stute während der Trächtigkeit. Sollte das Muttertier versterben, sind Sie vor den finanziellen Schäden, die dadurch entstehen, geschützt. Dies ist besonders sinnvoll, wenn die Stute eine gute Abstammung hat und damit sehr wertvoll ist. Die Leibesfruchtversicherung lohnt sich vor allem dann, wenn Komplikationen bei der Trächtigkeit zu erwarten sind (beispielsweise durch die Endometrose beim Pferd) oder wenn die Decktaxe sehr teuer war, weil es sich um einen wertvollen Zuchthengst handelte. Im Falle einer Fehlgeburt oder anderen Komplikationen sind Sie dann sicher geschützt. Mehr Informationen zu den einzelnen Pferdeversicherungen erhalten Sie, wenn Sie auf die Links im Text klicken.

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