Die Hufbearbeitung ist ein beliebtes Thema unter Pferdeleuten. Nicht nur, weil es dabei sehr verschiedene Ansätze gibt (Barhuf vs. Beschlag, Hufschmied vs. Hufpfleger usw.), sondern weil dabei auch einiges schief gehen kann. Denn nicht wenige Pferde haben aufgrund einer falschen, schlechten oder unterlassenen Hufbearbeitung Probleme mit den Hufen. Dazu zählen unter anderem auch untergeschobene Trachten. Wie viele andere Fehlstellungen ist hier häufig der Fehler beim Menschen zu suchen. Es gibt zwar noch andere Ursachen wie beispielsweise angeborene Fehlstellungen, alte Verletzungen usw. Aber häufig liegt es doch eher an der Bearbeitung der Hufe oder der (intensiven) Nutzung des Pferdes. Alles, was Sie zum Thema untergeschobene Trachten wissen müssen, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Untergeschobene Trachten kommen sowohl bei beschlagenen als auch unbeschlagenen, „barhuf“ gehenden Pferden vor. Man erkennt sie daran, dass die Winkelung – von der Seite betrachtet – im Trachtenbereich zu flach ausfällt. Nicht jeder weiß allerdings, wie es „richtig“ aussehen muss und was im Gegenzug „zu flach“ bedeutet. Daher sollten Sie sich die Hufe Ihres Pferdes von der Seite ansehen. Verlaufen die Hornröhrchen hinten am Huf nicht parallel zur Hornwand vorn, handelt es sich um Trachten, die untergeschoben sind. Falls Sie die Hornröhrchen nicht richtig erkennen (bei hellen Hufen geht das leichter als bei dunklen), können Sie die Fehlstellung auch meist daran erkennen, dass die hintere Linie der Trachten nicht parallel zur vorderen Linie der Zehe verläuft. Denken Sie sich dazu einfach jeweils eine verlängerte Linie an den entsprechenden Stellen (von der Seite betrachtet als vorn am Huf und ganz hinten).
Bis sich untergeschobene Trachten entwickeln, dauert es recht lange. Schließlich wächst der Huf auch nur langsam nach. Ursache ist, dass das Pferd die Trachten zu stark belastet. Es trägt beim Laufen und auch Stehen also mehr Gewicht auf den Trachten als auf der Zehe.
Die Ursache dafür wiederum kann zweierlei sein. Zum einen ist bei solchen Pferden oft die Zehe generell zu lang (etwa weil sie nicht regelmäßig vom Hufschmied/ -pfleger gekürzt wird). Wenn die Zehe zu lang wird, dehnt sich die weiße Linie aus. Das kann man sogar sehen, wenn man den Huf von unten betrachtet. Der Hufbeinträger wird dadurch ebenfalls gedehnt, was dem Pferd Schmerzen verursacht. Deswegen verlagert das betroffene Tier sein Gewicht auf die Trachten, welche sich dadurch wieder unterschieben. Manche Hufpfleger kürzen auch die Trachten zu stark, wodurch sie sich ebenfalls unterschieben können.
Die andere mögliche Ursache ist eine verschlechterte Hornqualität. Diese kann durch Stoffwechselstörungen und ähnliche Erkrankungen bedingt sein. Fütterungsfehler bzw. ein Mangel an bestimmten Nährstoffen verschlechtert die Qualität des Horns ebenso.
Hat das Pferd von Geburt an eine zu flache Huffesselachse, schieben sich die Trachten auch oft unter.
Wie schon erwähnt, sieht man die Problematik meist recht deutlich von der Seite aus betrachtet. Natürlich sind untergeschobene Trachten im Anfangsstadium noch etwas schwieriger zu erkennen. Aber gerade deswegen ist es wichtig, die Hufe seines Pferdes regelmäßig zu kontrollieren.
Im weiteren Verlauf schieben sich die Trachten immer weiter unter. Denn dies ist ein Teufelskreis: Weil das Pferd die Zehe entlasten will, bringt es mehr Gewicht auf die Trachten. Die Zehe kann dann noch weniger Last aufnehmen, sodass sich die weiße Linie stärker verbreitern kann. Dadurch will das Tier aber die Zehe wieder noch mehr entlasten und verlagert sein Gewicht erneut nach hinten auf die Trachten. So werden diese aber nach und nach immer flacher. In extremen Fällen verlaufen sie sogar fast waagerecht zum Boden. Das führt meistens zu wechselnden Lahmheiten. Diese können je nach Tagesform stärker oder schwächer ausgeprägt sein. Besteht das Problem sehr lange, kann es sich negativ auf die tiefe Beugesehne auswirken. Diese ist nämlich durch die unnatürliche Haltung bzw. Winkelung des Hufes dauernd überlastet. Wenn diese sich durch die Überlastung entzündet, führt das zu sehr starker Lahmheit und in Folge dessen oft zur Unreitbarkeit.
Be beschlagenen Pferden gilt als erstes: Hufeisen runter! Denn der Beschlag kann höchstens die tiefe Beugesehne entlasten. Er führt jedoch nicht dazu, dass das Pferd wieder mehr Last auf die Zehe verlagert bzw. verlagern kann. Im Gegenteil belasten die Tiere dann sogar noch eher die an sich nicht mehr tragfähigen Trachten. Dies führt nur zu einer Verschlechterung des Problems. Deswegen sollte man tunlichst auf Hufeisen verzichten, während man die Hufe behandelt.
Durch tierärztliche Hilfe oder Futterzusätze kann man die Qualität des Horns verbessern. Sind Bearbeitungsfehler die Ursache, muss man mit dem Hufschmied/ dem Hufpfleger unbedingt darüber sprechen. Möglicherweise muss man sich dann auch eine andere Person zur Hufbearbeitung suchen, falls der bisherige Schmied/ Hufpfleger seinen Fehler nicht einsieht oder verbessern kann. Die Hufe müssen dann so bearbeitet werden, dass die Zehe und die Seitenwände wieder genug Last aufnehmen können. Nur wenn die Zehe ohne Schmerzen belastbar ist, wird das Pferd nämlich sein Gewicht wieder freiwillig nach vorn verlagern.
Wichtig ist aber bei einer solchen Korrektur, dass sie nicht zu plötzlich geschieht. Man muss die Hufe nach und nach in ihre ursprüngliche Form zurückbringen. Bis der Huf einmal komplett nachgewachsen ist, kann etwa ein Jahr vergehen. Diese Zeit braucht es auch meist, bis sich eine Fehlstellung wieder zurückgebildet hat.
An sich entstehen kaum höhere Kosten als bei der normalen Hufpflege. Es kann höchstens insgesamt etwas teurer werden, weil gerade zu Beginn der Behandlung der Hufpfleger meist in kürzeren Abständen kommen muss. Tierarztkosten entstehen höchstens, wenn man den Tierarzt zur Diagnose hinzuzieht und das Pferd aufbauende Mittel für die Hornqualität erhält.
Ganz anders sieht das jedoch bei vielen häufigen Erkrankungen und Verletzungen der Pferde aus. Gerade am Huf gibt es dort einige kostspielige Krankheiten wie Hufrehe oder Hufkrebs. Dann können sich die Kosten schnell aufsummieren. Dazu kommen natürlich weitere Krankheiten, die nichts mit den Hufen zu tun haben, aber ebenso häufig sind. Dazu zählen vor allem Koliken, Atemwegserkrankungen und Verletzungen/ Unfälle aller Art.
Das Geld für eine solche Behandlung (und natürlich auch bei anderen Krankheiten und Operationen) können Sie aber mit einer passenden Pferdeversicherung einsparen. Vor den Kosten einer Operation schützt die Pferde-OP Versicherung. Ambulante Behandlungen (wenn also nicht operiert wird, sondern z.B. nur Medikamente verabreicht werden) sind hier leider nicht versichert. Dafür brauchen Sie die Pferdekrankenversicherung. Diese übernimmt OPs, ambulante Behandlungen und auch die regelmäßigen Kontrollen, die man beim erkrankten Pferd durchführen sollte. Wichtig: In beiden Versicherungen sind auch spezielle Diagnose-Methoden (Röntgen, MRT, CT) versichert! Natürlich muss die entsprechende Versicherung aber schon vor einer möglichen Erkrankung abgeschlossen worden sein.
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