Herpes beim Pferd gehört neben der Pferdeinfluenza und Koliken zu den gefürchtetsten Erkrankungen bei Pferden. Kein Wunder, schließlich ist die Infektion hochgradig ansteckend und die Krankheit an sich nicht vollständig heilbar; ähnlich wie beim menschlichen Herpes. Allerdings äußert sich Herpes bei Pferden ganz anders als beim Menschen und wird leider nicht immer rechtzeitig erkannt. Daher haben wir Ihnen im folgenden Artikel viele nützliche Informationen zu dieser Erkrankung zusammengefasst. So sind Sie im Falle eines Falles gut informiert und wissen, was zu tun ist.
Bei Herpes beim Pferd handelt es sich um eine Virusinfektion. Das entsprechende Virus heißt „Equines Herpesvirus“, kurz auch EHV. Es gibt dabei fünf verschiedene Formen; am gefährlichsten ist der Typ EHV-1. Dieser löst nämlich unter anderem eine Rhinopneumonitis, eine gefährliche Entzündung der Atemwege, und den Abort bei tragenden Stuten aus. Die Herpesviren verbreiten sich über Tröpfcheninfektion, weshalb die Erkrankung auch so hochgradig ansteckend ist. Die Übertragung kann aber auch indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Putzzeug, Decken usw. erfolgen. Auch wir Menschen können als (unwissender) Überträger fungieren, indem wir das Virus an unserer Kleidung oder unseren Händen weiterverbreiten.
Man geht davon aus, dass etwa 90 Prozent der Pferde in Deutschland das Virus bereits in sich tragen. Es kommt aber nicht in allen Fällen zu einem Ausbruch der Erkrankung. Dieser erfolgt oft, wenn das Pferd in eine extreme Stresssituation kommt (Turnier, langer Transport, Aufenthalt in der Tierklinik, …).
Menschen können auch an Herpes leiden, hier äußert sich die Erkrankung aber meist in harmlosen Bläschen an der Lippe. Bei Pferden kann Herpes jedoch sogar tödlich verlaufen, gerade bei der Infektion mit den Viren vom Typ EHV-1. Die verschiedenen Arten von Herpes, also die menschliche Variante und die bei Pferden, sind aber zum Glück nicht auf die jeweils andere Spezies übertragbar.
Je nachdem, welcher Typ des Virus‘ im Organismus vorhanden ist, sind die Symptome relativ unterschiedlich. Im folgenden haben wir Ihnen die Symptome der wichtigsten Typen zusammengefasst:
EHV-1
EHV-4
EHV-5
Aufgrund der hohen Ansteckungs- und Übertragungsgefahr sollte man bei einem Verdacht auf Herpes beim Pferd sofort den Tierarzt rufen. Denn nur durch die tierärztliche Diagnose kann man das Virus feststellen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Für die Diagnose nimmt der Tierarzt eine Blutprobe, die im Labor auf die Herpesviren untersucht wird.
Tipp: Da es (aus bisher ungeklärten Gründen) oft zu zeitlich und lokal eng zusammenhängenden Herpesschüben kommt, sollte man immer informiert bleiben, ob die Erkrankung in der Nähe ausgebrochen ist. Entdeckt man dann bei seinem eigenen Pferd eins oder mehrere der genannten Symptome, ist eine Ansteckung durchaus möglich. Hier also lieber ein Mal „zu oft“ den Tierarzt rufen als zu wenig!
An sich ist Herpes beim Pferd leider nicht heilbar; weder wenn das Pferd „nur“ Träger der Viren ist noch bei einem Ausbruch der Erkrankung. Das liegt daran, dass sich die Viren in die Nervenzellen zurückziehen. Dort erreicht das Immunsystem sie nicht; auch sämtliche Behandlungsmöglichkeiten scheitern hier. Daher kann man das Virus nicht eliminieren und ein einmal infiziertes Pferd bleibt lebenslang Träger. Man kann jedoch die Symptome bekämpfen.
Für die Behandlung muss man das erkrankte Pferd oder auch die erkrankten Pferde unbedingt unter Quarantäne stellen. Dabei ist auch darauf zu achten, dass man dann mit der getragenen Kleidung keinen Kontakt zu anderen Pferden hat, da das Virus auch an der Kleidung haften bleibt. Vom Tierarzt erhält das Pferd entzündungshemmende und das Immunsystem stärkende Mittel. Medikamente, die das Fieber senken und den Kreislauf unterstützen, kommen ebenfalls oft zum Einsatz. Durch das geschwächte Immunsystem kann sich das Pferd zudem schnell noch eine bakterielle Infektion einfangen, weil die Bakterien so leichtes Spiel haben. Dann muss man zusätzlich mit Antibiotika arbeiten.
Alles in allem ist Herpes beim Pferd zwar eine unschöne Erkrankung, die man aber mit der entsprechenden Behandlung gut in den Griff bekommt. Danach ist das Pferd zwar noch Träger des Virus, ist aber symptom- und schmerzfrei.
Gegen Herpes beim Pferd gibt es eine schützende Impfung. Diese sollte man regelmäßig erneuern, damit der Impfschut aufgefrischt wird. Leider ist es jedoch so, dass der Impfstoff gegen Herpes nicht immer und jederzeit verfügbar ist. Daher sind heutzutage auch deutlich weniger Pferde geimpft als früher. Der Impfstoff ist teilweise rar, weil die Hersteller auch Impfstoffe für Menschen produzieren. Kommt es bei der Produktion mal zu Engpässen, sind die Stoffe für die Humanmedizin natürlich wichtiger und die Produktion des Impfstoffes für Pferde wird zurückgestellt.
Durch den Aufwand mit Quarantäne, häufigem Umziehen, Desinfizieren der Hände usw. kostet Herpes beim Pferd vor allem Zeit und Nerven. Dazu kommen noch die Tierarztkosten für Diagnostik (gerade Laboruntersuchungen können schon recht hoch ausfallen), Medikamente und die weiterführende Nachbehandlung. Weil Antibiotika, Entzündungshemmer usw. bei Pferden leider recht teuer sind, kann Herpes beim Pferd also mehrere Hundert Euro verschlingen. Oft erhalten Sie vom Tierarzt noch ein Vitamin B-Präparat, weil sich dieses zur Unterstützung des Immunsystems bereits gut bewährt hat. Das lässt natürlich aber die Gesamtrechnung weiter ansteigen.
Vor diesen Kosten können Sie sich aber sehr zuverlässig mit einer passenden Pferdeversicherung schützen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.
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