Die Hufrehe gehört – neben der Kolik – zu den am meisten gefürchteten Erkrankungen beim Pferd. Schließlich kann sie für das Pferd schwerwiegende Folgen haben. Sie ist immer mit großen Schmerzen verbunden und im schlimmsten Fall muss das Tier eingeschläfert werden. Daher ist es besonders wichtig, dass man als Pferdebesitzer eine beginnende Hufrehe an den Symptomen erkennen kann. Außerdem sollte man wissen, welche Ursachen eine Hufrehe haben kann, um diese eventuell vermeiden zu können. Das A und O ist nämlich eine richtige Vorbeugung, damit das eigene Pferd gar nicht erkrankt. Daher haben wir Ihnen im folgenden Artikel viele wichtige Informationen rund um das Thema Hufrehe zusammengestellt.
Bei der Hufrehe handelt es sich um eine Entzündung des Hufbein-Trägers. Vor allem der vordere Teil des Hufs ist zu Beginn der Erkrankung betroffen. Nach und nach breitet sich die Entzündung aber auch auf die Seiten des Hufs und dessen Sohle aus. Oft sind die beiden Vorderhufe betroffen, es können in manchen Fällen aber auch alle vier Hufe erkrankt sein.
Bei der Hufrehe gibt es viele Ursachen, die jeweils zu einem etwas anderen Krankheitsbild führen. Die Symptome ähneln sich dabei jedoch immer sehr stark. Folgende Formen, unterschieden anhand der Ursache, kann die Erkrankung annehmen:
Besonders häufig tritt bei uns in Deutschland die Fütterungs-Hufrehe auf. Das liegt daran, dass die Gräser auf unseren Weiden meist auf Leistung gezüchtete Gräser für die Milchviehhaltung sind. Diese enthalten also besonders viele Kohlenhydrate und andere Stoffe, damit das Rind schnell ansetzt bzw. genug Energie für die Milchproduktion zur Verfügung hat. Für unsere sensiblen Pferde sind diese Grassorten also eigentlich überhaupt nicht geeignet, weswegen man den Weidegang oft gut kontrollieren muss. Dazu kommt, dass viele Pferde – gerade Turnierpferde – große Mengen an Kraftfutter, also Getreide, bekommen. Dies ist für die meisten aber schon zu viel, sodass hier auch schneller Erkrankungen wie Hufrehe entstehen.
Unabhängig von der Ursache unterscheidet man bei der Rehe zwischen einem akuten und einem chronischen Verlauf. Bei einer akuten Hufrehe hat das Pferd oft einen erhöhten Puls sowie eine schnelle Atmung, es schwitzt stärker als gewöhnlich und es kann zu Durchfall kommen. Das erkrankte Tier lahmt; typisch ist auch die „Schonhaltung„, die der das Pferd die Vorderbeine stark nach vorn streckt, um die schmerzenden Hufe zu entlasten. Erkennen kann man eine akute Rehe auch an der sogenannten Trachtenfußung. Dabei setzt das Pferd den Huf beim Auffußen zuerst mit dem hinteren Bereich des Hufs, also den Trachten, auf. Ohne eine entsprechende Behandlung kann es zum gefürchteten Ausschuhen kommen. Damit ist gemeint, dass sich die komplette Hornkapsel ablöst, was bei Pferden natürlich sehr problematisch ist. Denn das Nachwachsen dauert lange und diese Zeit muss irgendwie mit Verbänden etc. überbrückt werden, was bei Bewegungstieren wie Pferden nicht einfach ist.
Ein chronischer Verlauf unterscheidet sich zunächst nicht von einem akuten Schub. Allerdings ist die Erkrankung hier irgendwann so weit fortgeschritten, dass sie nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Der Huf wird immer weiter geschädigt, die Hufkapsel verformt. Durch die chronische Entzündung sackt das Hufbein ab, es kann zu einer sogenannten Hufbeinrotation kommen. Ist die Rehe sehr weit fortgeschritten, kann das Hufbein sogar die geschädigten Strukturen des Hufs durchbrechen (Hufbeinspitzen-Durchbruch). Eine chronische Form der Rehe erkennt man oft an den „Rehe-Ringen“, die sich außen am Huf bilden, weil das Horn nicht mehr gleichmäßig wächst.
Wichtig ist, dass der Tierarzt bei der Diagnose ein Röntgenbild erstellt, um zu sehen, wie weit die Hufrehe fortgeschritten ist. Bei einem abgesenkten Hufbein müssen schließlich andere Maßnahmen ergriffen werden als am Anfang der Krankheit, wenn die wichtigen Strukturen des Hufs noch intakt sind.
Dann behandelt der Tierarzt die Hufrehe meist orthopädisch, also beispielsweise mit einem Spezialbeschlag durch den Hufschmied oder mit speziellen Hufschuhen. Diese Maßnahmen dienen alle dazu, den erkrankten Huf zu entlasten, damit die Entzündung zurückgehen kann. Mit einem weiteren Röntgenbild kontrolliert er ca. zwei Wochen später, ob sich das Hufbein nun abgesenkt hat. Wenn nicht, ist der schlimmste Teil der Erkrankung bereits ausgestanden.
Ist das Hufbein jedoch schon abgesenkt, kann man die orthopädischen Maßnahmen nicht einfach weglassen. Denn dann hätte das Pferd wieder starke Schmerzen beim Stehen und Laufen. Meist bekommen Pferde mit chronischer Hufrehe daher den Rest ihres Lebens einen Spezialbeschlag.
Wichtig ist vor allem, dass man Pferde mit Hufrehe schont und wenig bis gar nicht bewegt. Denn je mehr Bewegung im Huf ankommt, desto eher kann sich das Hufbein absenken.
Wichtig ist vor allem, auf einen gesunden Huf und korrekten Beschlag/ korrekte Hufpflege zu achten. Denn auch durch falsch bearbeitete Hufe und daraus resultierende Fehlstellungen kann eine Hufrehe resultieren. Dazu kommt natürlich ausreichende Bewegung, ohne das Pferd zu überlasten.
Achten Sie darauf, dass Sie mögliche Quellen für Vergiftungsrehen, also Giftpflanzen, Chemikalien etc. aus der Reichweite Ihres Pferdes entfernen. Eine gesunde und artgerechte Fütterung ist das A und O, damit sich keine fütterungsbedingte Rehe einstellt. Zu „fette“ Weiden sollten im Sommer also gemieden werden, auch wenn man meist intuitiv meint, dass das saftige, grüne Gras das Beste fürs Tier ist.
Übergewicht ist ein weiterer Faktor, der Hufrehe begünstigen kann. Da Übergewicht meist mit falscher Fütterung einhergeht, gilt auch hier: Kohlenhydrate in Maßen!
Ist bei Ihrem Pferd eine Hormon- oder Stoffwechselstörung (Cushing, EMS, …) bekannt, müssen Sie ebenfalls sehr vorsichtig sein. Außerdem muss natürlich die Störung entsprechend behandelt werden, damit keine Hufrehe als Folgeerkrankung entstehen kann.
Ein akuter Reheschub kann mitDiagnostik, Medikamenten (Schmerzmittel, Entzündungshemmer etc.) und Kontrolle/ Nachbehandlung schon im vierstelligen Bereich liegen. Das gilt natürlich ebenso für eine chronische Hufrehe, bei der der Tierarzt meist ohnehin ein häufiger Gast im Stall ist.
Vor solch hohen Kosten können Sie sich aber sehr zuverlässig mit einer passenden Pferdeversicherung schützen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.
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