Von der Kontagiösen Equinen Metritis (englisch contagious euqine metritis, daher CEM) hört man als „normaler“ Pferdebesitzer relativ selten. Schließlich handelt es sich dabei um eine Erkrankung, die vor allem Zuchtstuten betrifft. Dennoch kann auch eine Reitpferd-Stute, die nicht zur Zucht eingesetzt wird, daran erkranken. Denn CEM ist sehr leicht übertragbar. Weil die Erkrankung kaum Symptome zeigt, ist es schwierig, sie zu diagnostizieren. Wir haben Ihnen deswegen im folgenden Artikel so viele Informationen wie möglich zur CEM zusammengestellt. So sind Sie im Falle eines Falles gut vorbereitet und können entsprechend handeln.
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Gebärmutterentzündung bei Stuten, die hochgradig ansteckend ist. Weil sie beim Deckungsakt übertragen wird, bezeichnet man sie auch als Deckseuche. Das Bakterium Taylorella equigenitalis verursacht die Metritis. Weil CEM so leicht übertragbar ist und sich daher schnell ausbreitet, ist sie eine ernstzunehmende Krankheit. Sie kann schwere Folgen für die Effizienz und den Erfolg von Zuchtstuten haben. Es scheint, dass Vollblüter für die Erkrankung empfänglicher sind als andere Rassen, da diese Tiere überdurchschnittlich oft davon betroffen sind.
Pferde, die unerkannt das Bakterium in sich tragen, sind der häufigste Überträger. Hengste können ebenfalls ein Träger sein und dadurch beim Deckakt eine Stute infizieren. Dem Hengst selbst verursacht das Bakterium keinen Schaden. Deshalb kann ein Träger-Hengst während einer Zuchtsaison viele Stuten anstecken, bevor man die Erkrankung überhaupt erkennt. Daher gibt es häufig Ausbrüche der Metritis in Zuchtställen und anderen Einrichtungen, in denen einige Zuchttiere zusammenkommen.
CEM kann jedoch auch durch kontaminierte Gegenstände wie Handschuhe und medizinische Instrumente oder bei der künstlichen Besamung übertragen werden.
Wie oben bereits erwähnt, gibt es für CEM kaum Symptome, weshalb die Erkrankung schwierig zu erkennen ist. Ist ein Hengst Überträger des Bakteriums, bemerkt man bei ihm gar keine Symptome. Er kann die Bakterien daher auch jahrelang in seinen Geschlechtsorganen tragen und so immer wieder für neue Ansteckungen sorgen.
Eine infizierte Stute kann nicht aufnehmen und die Erkrankung führt generell bei Erstkontakt zu Unfruchtbarkeit. Man unterscheidet zudem drei Krankheitsgrade, nämlich akut, chronisch und Träger:
Erschwerend kommt hinzu, dass es bei Stuten noch zwei weitere Geschlechtskrankheiten gibt, die sehr häufig auftreten. CEM ist von diesen nur sehr schwer zu unterscheiden. Als sichere Diagnose-Methode ist daher nur der Nachweis des Bakteriums im Labor durch eine Probenuntersuchung anzusehen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, im Blut der Stute nach Antikörpern gegen das Bakterium zu suchen. Damit kann man schließlich auch das Vorhandensein der Bakterien im Organismus nachweisen, da sich sonst keine Antikörper bilden würden.
Die Stute muss Antibiotika erhalten; die äußere Anwendung antibiotischer Salben hilft ebenfalls. Dazu müssen die äußeren Geschlechtsorgane mit Desinfektionsmitteln gereinigt werden. Die Behandlung muss so lange erfolgen, bis keine Bakterien mehr in der Gebärmutter vorhanden sind und die Entzündung vollständig abgeheilt ist. Dies kann aber mehrere Monate dauern. In dieser Zeit ist unbedingt auf eine gute Hygiene zu achten und darauf, nicht versehentlich durch Handschuhe etc. selbst zum Überträger zu werden. Daher sollte man für ein infiziertes Tier immer nur separates Zubehör verwenden und auch die Desinfektionsmittel, Salben etc. nicht für andere Pferde benutzen.
Bei Hengsten ist die Behandlung einfacher, da sich bei ihnen keine Entzündung entwickelt. Hier reicht es meist aus, ein bis zwei Wochen lang die äußeren Geschlechtsorgane zu waschen und zu desinfizieren, damit alle Bakterien abgetötet werden. Dennoch sollte ein Tierarzt danach eine weitere Laboruntersuchung durchführen, um sicherzugehen, dass der Hengst vor seinem nächsten Deckungsakt wieder frei von Bakterien ist.
Da sich die Behandlung über einige Monate ziehen kann (bei Stuten), können insgesamt mehrere Hundert Euro auf Sie zukommen. Einberechnen müssen Sie nämlich nicht nur die Medikamente, sondern auch die Diagnostik. Zwar kostet eine Tupferprobenentnahme bei Stuten nur ca. 13€, allerdings sind die Untersuchungen im Labor sehr viel teurer. Da meist mehrere Untersuchungen gemacht werden müssen, bis der Nachweis dafür vorliegt, dass alle Bakterien beseitigt sind, kann hier einiges zusammenkommen. Dazu kommen natürlich noch die Kosten für Untersuchung, Wegegeld usw.
Um sich vor solchen Kosten zu schützen, gibt es aber die passenden Pferdeversicherungen. Für die Kosten bei CEM kommt die Pferdekrankenversicherung auf. Diese übernimmt OPs, ambulante Behandlungen und auch die regelmäßigen Kontrollen, die man beim erkrankten Pferd durchführen sollte. Natürlich muss die entsprechende Versicherung aber schon vor einer möglichen Erkrankung abgeschlossen worden sein. Eine Haftpflicht für PKW zahlt schließlich auch nicht die Kosten für einen Unfall, wenn Sie sie erst danach abschließen. Das Gute: Natürlich zahlt diese Pferdeversicherung dann auch bei allen anderen Erkrankungen, die Ihr Pferd bekommen kann. Bei OPs kann es dann schnell in den fünfstelligen Bereich gehen! Daher ist eine Pferdekrankenversicherung an sich sehr sinnvoll.
Es gibt auch noch die Pferde-OP Versicherung. Ambulante Behandlungen (wenn also nicht operiert wird, sondern z.B. nur Medikamente verabreicht werden) sind hier leider nicht versichert. Daher würde Ihnen diese Versicherung bei CEM nicht helfen können. Allerdings sind Sie hier vor den teuersten Kosten, nämlich nach Operationen, bestens geschützt; und die Pferde-OP Versicherung ist günstigert als die Pferdekrankenversicherung.
Über die beiden Möglichkeiten eines Versicherungsschutzes können Sie sich näher informieren, indem Sie auf die entsprechenden Links im Text klicken.
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