Hustende Pferde hat jeder Reiter schon mal gesehen bzw. eher gehört. Gerade im Winter gibt es schließlich auch bei unseren Vierbeinern häufiger mal eine Erkältung. Hinter einem anfangs unbedenklich erscheinenden Husten kann sich aber eine sehr viel schlimmere Erkrankung verstecken. Neben der Bronchitis zählt dazu vor allem die Lungenentzündung beim Pferd. Wird diese nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann daraus die gefürchtete COB/ Dämpfigkeit entstehen. Damit es gar nicht erst soweit kommt, haben wir Ihnen hier die wichtigsten Informationen zu diesem Thema zusammengestellt.
Die Lungenentzündung beim Pferd, fachsprachlich Pneumonie genannt, bezeichnet – wie der Name schon sagt – eine entzündliche Erkrankung des Lungengewebes. Man unterscheidet dabei die primäre Pneumonie von der sekundären. Erstere entsteht durch Allergien oder Infektionen mit Bakterien oder Viren. Die sekundäre Lungenentzündung ist dagegen eine Folge einer anderen Erkrankung, etwa bei einer Herz-Kreislauf-Krankheit oder einer anderen Atemwegserkrankung, bei der sich nach und nach die Lunge noch entzündet. Weitere Ursachen können noch Stressfaktoren wie lange Transporte (Stress schwächt nämlich das Immunsystem) oder hohe sportliche Belastungen sein. Am häufigsten ist hier in Deutschland die Ansteckung mit Viren, teilweise sogar mit dem gefährlichen Influenza-Virus.
Tiere, deren Immunsystem nicht besonders gut ist, sind häufiger von dieser Erkrankung betroffen. Dabei handelt es sich also vor allem um Fohlen, junge Pferde und alte/ schwache Pferde. Bei Fohlen kann es gerade in der Absetzphase zu einer Pneumonie kommen, weil es dadurch hohem Stress ausgesetzt ist, der das Immunsystem belastet, sodass Erreger und Viren leichtes Spiel haben.
Die Inhalation giftiger Stoffe oder Fremdkörper kann ebenfalls eine Lungenentzündung beim Pferd verursachen. Dadurch wird nämlich das Lungengewebe geschädigt und gereizt, sodass sich leicht eine Entzündung bildet.
Die erkrankten Pferde husten und wirken matt und abgeschlagen. Sie fressen schlecht, haben oftmals Fieber und sind daher auch nicht wirklich belastbar, was man an starken Leistungsabfällen im Training bemerkt. Die Atmung ist meist flacher und schneller, weil sie mit größerer Anstrengung als normalerweise verbunden ist. Oft kommt erhöhter Nasenausfluss dazu.
Zu Beginn einer Pneumonie kann es sein, dass die Symptome nur bei Belastung auftreten und das Pferd ansonsten recht fit wirkt. Hustet Ihr Pferd also beim Reiten und/ oder ist sehr viel lustloser als sonst, sollten Sie das nicht auf die leichte Schulter nehmen oder Ihr Pferd gar für seine „Faulheit“ strafen. Dahinter kann sich eine ernsthafte Erkrankung verbergen. Der Husten kann zudem sehr schmerzhaft sein, weswegen viele Pferde sich dadurch noch zusätzlich versteifen und ungern bewegen.
Um eine Erkrankung der Atemwege festzustellen, hört der Tierarzt als erstes das Herz und die Lunge ab. Hierbei kann er oft schon Unregelmäßigkeiten oder eine verschärfte Atmung wahrnehmen. Rasselnde Geräusche, Knacken oder auch eine sehr viel leisere Atmung (Flüssigkeit in der Lunge kann den Schall dämpfen) weisen ebenfalls auf eine Krankheit hin.
In einer leichten Standnarkose entnimmt der Tierarzt dann manchmal noch eine Probe des Sekrets aus der Lunge/ Luftröhre. Weil das Einführen des Endoskops unangenehm ist, muss das Pferd daher meist sediert werden, damit es die Prozedur über sich ergehen lässt. Diese Probe kann dann im Labor auf Bakterien und Viren untersucht werden. So kann der Tierarzt bei vielen bekannten Bakterien nämlich direkt ein passendes Medikament, häufig in Form von Antibiotika, auswählen. In vielen Fällen ist zudem das Röntgen oder der Ultraschall sinnvoll, um die Lunge zu untersuchen. Manchmal entnimmt der Tierarzt auch eine Blutprobe, denn bei einem Blutbild kann man sehr gut die Entzündungswerte feststellen.
Nach der Diagnose bekommt das Pferd meist Antibiotika verschrieben. Dazu bekommt es gegen die Schmerzen und zum Lösen des Schleims auf den Bronchien noch weitere Medikamente. Sind die Atemwege bereits stark verengt und das Pferd kann nur unter Anstrengung atmen, kann er bronchienerweiternde Medikamente geben. So erhält das Pferd wieder eine leichtere Luftzufuhr.
Die Heilung einer solchen Lungenentzündung beim Pferd kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Dabei sollten Sie das Pferd unbedingt schonen. Große Anstrengungen verzögern den Heilungsprozess nur. Erleichtern können Sie Ihrem Pferd diese Zeit, indem Sie es in einer möglichst staubfreien Umgebung halten – ohne Zugluft. Eine Umstellung auf staubarme Einstreu und das Wässern/ Bedampfen des Heus hilft hier oftmals schon gut weiter und verbessert die Heilungschancen.
Man sollte die Lungenentzündung beim Pferd auf keinen Fall als einen kleinen Husten abtun. Halten Sie sich nicht an die Empfehlungen des Tierarztes, kann sonst nämlich schnell eine chronische Erkrankung (COB) daraus werden. Ihrem Pferd zuliebe sollten Sie daher lieber einige Tage mehr Schonzeit einplanen und es auch nach der Heilung erstmal ruhig angehen lassen, damit sich die Lunge wieder an Belastungen gewöhnen kann.
Die Lungenentzündung beim Pferd kann leider recht teuer ausfallen. Schon die Diagnostik wie z.B. ein Ultraschall der Lunge, Blutbilder usw. schlagen sich bereits vor der eigentlichen Behandlung in den Kosten nieder. Wird mit dem Endoskop eine Probe aus der Lunge entnommen, kommen zusätzlich einige Kosten auf Sie zu. Schließlich zahlen Sie dabei auch noch das Medikament für die Narkose; diese Medikamente sind aber selten günstig. Schleimlöser und Antibiotika kosten meist ebenfalls viel Geld.
Dazu kommt, dass die Therapie von Atemwegserkrankungen oft sehr lange dauert; mehrere Monate sind möglich. In dieser Zeit muss der Tierarzt das Pferd immer wieder kontrollieren und bei Bedarf erneut Medikamente verschreiben. Durch eine Inhalation kann man den Pferden zusätzlich helfen. Inhalatoren kann man sich leihen oder selbst kaufen, diese sind aber leider ebenfalls teuer. Unterstützend kann man Hustenkräuter wie Salbei, Thymian etc. füttern; Kräuter kosten aber zusätzliches Geld. Insgesamt kommen Sie also über diesen langen Zeitraum teilweise auf vierstellige Beträge.
Viele dieser Kosten können Sie aber mit einer passenden Pferdeversicherung sparen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach. Eine Haftpflichtversicherung für PKW zahlt ja schließlich auch nicht, wenn Sie sie erst nach einem Unfall abschließen. Mit dieser Versicherung sparen Sie dann aber auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Gerade weil Schleimlöser und Antibiotika so teuer sind, macht sich die Pferdekrankenversicherung hier wortwörtlich bezahlt. Außerdem schützt diese Versicherung Sie dann ja auch zusätzlich noch vor allen anderen Erkrankungen und sogar Operationen. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.
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