Die Tollwut beim Pferd ist eine gefährliche Erkrankung, von der jeder sicher schon mal gehört hat. Doch nur wenige wissen, was genau Tollwut überhaupt ist. Weil die Erkrankung in Deutschland als ausgerottet gilt, ist sie zum Glück für unsere Pferde eigentlich kein Risiko mehr. Es kann jedoch jederzeit durch die Einwanderung erkrankter Tiere aus dem Ausland zu einem Ausbruch kommen. Daher sollte man sicherheitshalber über diese Krankheit informiert sein. Um Ihnen dies zu erleichtern, haben wir Ihnen im folgenden Artikel die wichtigsten Informationen zum Thema Tollwut beim Pferd zusammengefasst.
Tollwut beim Pferd – und auch bei allen anderen Tieren – hat verschiedene Namen. Man nennt sie im medizinischen Bereich noch Lyssa oder Rabies, in der Volkssprache war früher auch der Name Wutkrankheit verbreitet.
Bei der Tollwut handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch die speziellen Tollwut-Viren entsteht. Diese gelangen meist nach einem Biss durch ein anderes, infiziertes Tier in den Pferdekörper und verbreiten sich dort über das Zentralnervensystem. Die Viren wandern in die Nervenknoten des Wirbelkanals, wo die Nervenfasern zusammentreffen. Dort vermehrt sich das Virus, um sich daraufhin weiter über die Nervenbahnen auszubreiten. Sie gelangen so in das Gehirn und richten dort schwere Schäden an, auch am umliegenden Gewebe wie den Speicheldrüsen oder die Hornhäute der Augen. Die Viren lösen im Gehirn eine Entzündung aus, die meist tödlich endet.
Man diskutiert neben der Ansteckung über Bisse auch die Aufnahme von Tollwut-Viren über den Boden (durch das Maul oder die Nase). Denn scheiden infizierte Tiere Kot aus, sind auch darin Viren enthalten, wodurch ein anderes Tier sie vom Boden aus aufnehmen kann.
Die Krankheit ist eine sogenannte Zoonose, das bedeutet, dass die Krankheit auf den Menschen übertragbar ist. Deswegen gehört die Tollwut beim Pferd zu den meldepflichtigen Tierkrankheiten. Sie muss also (schon beim Verdacht auf die Krankheit) beim zuständigen Veterinäramt gemeldet werden.
Die Tollwut verläuft in drei Phasen, die bei Pferden jedoch nicht so stark ausgeprägt sind wie bei anderen Tierarten. Das mag auch daran liegen, dass die Tollwut häufiger Fleischfresser als Pflanzenfresser befällt. Die drei Stadien der Tollwut beim Pferd sind die folgenden:
Ein weiteres charakteristisches Anzeichen für Tollwut beim Pferd ist eine Hydrophobie, also eine starke Abneigung gegen Wasser. Oftmals trinken die Tiere deswegen nicht mehr und können verdursten.
Sicher diagnostizieren kann man Tollwut beim Pferd am lebenden Tier nicht. Dies ist nur durch eine Obduktion des Gehirns möglich. Die Diagnose erfolgt daher eher durch den Ausschluss anderer Erkrankungen, die ähnliche Symptome zeigen. Dies können zum Beispiel Tetanus, Vergiftungen oder auch Hufrehe sein.
Behandeln darf man die Tollwut beim Pferd nicht, dies ist gesetzlich verboten aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr. Betroffene Tiere müssen also vom Tierarzt von ihrem Leid erlöst werden. Mit einer Impfung kann man der Erkrankung jedoch sehr effektiv vorbeugen. Das sollte man gerade in gefährdeten Gebieten in Erwägung ziehen. Auch Pferde, die regelmäßig für Turniere o.Ä. ins Ausland gebracht werden, sollten geimpft werden. Denn nicht in allen Ländern ist Tollwut wie in Deutschland kein Problem mehr. Zur Grundimmunisierung reicht eine einzige Impfung.
Sie können mit Ihrem Tierarzt besprechen, ob dieser eine Impfung bei Ihrem Pferd für sinnvoll hält. Der Tierarzt weiß meist besser Bescheid, ob Ihre Region zu einem tollwutgefährdeten Gebiet gehört oder nicht und kann daher die Risiken abschätzen.
Übrigens: Deutschland gilt neben der Schweiz und Österreich als tollwutfrei, weil man in diesen Ländern Wildtiere gegen die Tollwut geimpft hat – und das sehr erfolgreich. Dazu gibt es eine Schluckimpfung, die man mit Futterködern für Wildtiere auslegt. Fressen sie das Futter, nehmen sie die Impfung auf und können nicht mehr an Tollwut erkranken. Gerade der Rotfuchs galt früher als Hauptüberträger für Tollwut, stellt aber heute durch die Impfungen keine Bedrohung mehr dar. In Indien beispielsweise sind aber verwilderte, streunende Hunde auch heute noch die Hauptinfektionsquelle.
Neben der Impfung gibt es kein wirksames Mittel gegen Tollwut bzw. als Vorbeugung. Sie können sich aber vor den entstehenden Tierarztkosten (entweder durch die Diagnose bei einem erkrankten Tier oder die Kosten der Impfung) mit einer passenden Pferdeversicherung schützen. Diese Versicherungen sind natürlich auch bei allen anderen Erkrankungen, Verletzungen und Unfällen sinnvoll. Die Pferde-OP Versicherung zum Beispiel übernimmt für jede Operation die Kosten samt Diagnostik, Medikamente und Klinikaufenthalt. Dabei können bei Großtieren wie Pferden schon mal bis zu 12.000€ auf einen Schlag anfallen. Operationen sind zum Beispiel bei Koliken häufig notwendig.
Die Pferdekrankenversicherung übernimmt hingegen nicht nur die Kosten für OPs, sondern auch für alle ambulanten Behandlungen und Kontrolluntersuchungen, etwa bei chronisch erkrankten Tieren. Sie erhalten bei dieser Versicherung zudem eine jährliche Pauschale für wichtige Impfungen und Wurmkuren. Daher kommt die Pferdekrankenversicherung auch für eine Tollwut-Impfung auf, wenn diese notwendig oder gewünscht ist.
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