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Bronchitis beim Pferd: sehr häufig und gefährlich

Bronchitis beim Pferd: sehr häufig und gefährlich

Eine Bronchitis beim Pferd kann unterschiedliche Ursachen haben und leider schnell gefährlich werden. Denn ohne die richtige Behandlung wird eine solche Erkrankung oft chronisch. Im schlimmsten Fall wird das Pferd dämpfig, was einen großen Verlust an Lebensqualität darstellt; zudem ist es dann in den seltensten Fällen noch reitbar. Wie Sie eine Bronchitis beim Pferd erkennen und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was genau ist eine Bronchitis beim Pferd und welche Auslöser gibt es?

Eine akute Bronchitis beim Pferd unterscheidet sich von der chronisch obstruktiven Bronchitis (COB; hier den anderen Artikel zum COB verlinken!), auch Dämpfigkeit genannt. Mit der akuten Bronchitis bezeichnet man alle Entzündungen der Bronchialschleimhäute. Die Entzündung ist eine Reaktion des Gewebes auf äußere Störfaktoren, z.B. Staub oder Schimmelsporen, welche den Hustenreiz auslöst. Das hautsächliche Symptom ist daher vor allem Husten, den man in verschiedene Arten unterteilen kann. Je nachdem, wie der Husten klingt, ist nämlich eine andere Stelle der Atemwege betroffen. Ein lautes und „bellend“ klingendes Husten weist auf eine Erkrankung der oberen Atemwege hin. Klingt es dagegen feucht und schmerzhaft, sind tatsächlich die Bronchien oder auch die Lunge betroffen. Bei den verschiedenen Krankheiten muss natürlich auch eine jeweils unterschiedliche Behandlung erfolgen. Daher ist es immer ratsam, bei einem Husten den Tierarzt zu konsultieren.

Ansonsten besteht nämlich auch die Gefahr, dass die Erkrankung in einen chronischen Zustand übergeht, von dem sich das Pferd nicht mehr erholt. Um dies zu vermeiden, ist es zusätzlich sinnvoll, die Ursache der Erkrankung herauszufinden und, wenn möglich, abzustellen.

Als Ursache kommen nämlich zwei Dinge in Frage: Eine Infektion oder eine Allergie. Eine Allergie wird durch Staub und Schimmel hervorgerufen, sodass man hier das Pferd meist nur in eine staubfreiere Umgebung bringen kann, damit sich der Zustand bessert. Staub- und schimmelfreies Heu ist dafür ebenfalls ein Muss.

Die Infektion selbst wiederum kann drei verschiedene Auslöser haben: Viren, Bakterien und Würmer. Influenza- und Herpesviren sind die häufigsten Virusarten, die zu einer Bronchitis führen. Allerdings ist insgesamt die bakterielle Infektion häufiger, sodass Sie bei einer Bronchitis beim Pferd nicht sofort befürchten müssen, dass Ihr Vierbeiner an Influenza oder Herpes leidet! Gerade weil unsere Pferde meist regelmäßig gegen diese Erkrankungen geimpft werden, ist das Risiko hierfür nicht extrem hoch. Gegen eine bakterielle Infektion kann man sich aber leider kaum schützen, weil sie zum einen schnell von anderen Pferden übertragen wird und die Bakterien sich auch gut im Dreck, den es nun mal in jedem Stall gibt, niederlassen. Gefürchtet sind auch die Lungenwürmer, die als dritter Auslöser in Frage kommen. Diese können das Lungengewebe schwer schädigen, daher ist es sinnvoll, bei einem starken Husten auch auf Lungenwürmer zu testen.

Gibt es weitere Symptome für eine Bronchitis beim Pferd?

Das Problem bei einer Bronchitis beim Pferd ist häufig, dass sie zu spät erkannt wird. Das liegt daran, dass wir unsere Pferde ja meistens nur ein paar Stunden täglich sehen. In der Anfangsphase kann es dann durchaus sein, dass das Tier in unserer „Besuchszeit“ gar nicht hustet oder andere Symptome zeigt. Erst wenn der Husten regelmäßiger wird, bemerken wir, dass etwas nicht stimmt. Rufen Sie dann daher so schnell wie möglich den Tierarzt! Schließlich kann es sein, dass die Entzündung schon einige Tage vorher begonnen hat und sich nun immer weiter ausbreitet.

Ansonsten erkennt man die Bronchitis beim Pferd noch am vermehrten Nasenausfluss. Auch trockenes Husten am Anfang des Trainings/ der Bewegung ist ein Hinweis darauf und sollte nicht leichtfertig abgetan werden! Dazu kommt in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung Leistungsabbau und verminderte Leistungsfähigkeit, das Pferd wirkt lustlos und ständig erschöpft. Oft geht dies mit Appetitlosigkeit einher, manchmal gesellt sich dazu noch vermehrtes Schwitzen und Zittern.

Wie behandelt man eine Bronchitis beim Pferd?

Wichtig ist, dass Sie sich so viele Details wie möglich merken, wenn der Tierarzt für eine Untersuchung kommt. Denn für eine richtige Diagnose ist es sehr wichtig, seit wann das Pferd hustet, welches Futter es bekommt (hier könnten Staub und Schimmel oder auch eine Allergie der Auslöser sein) und vor allem die Heuqualität. Wichtig ist auch zu wissen, ob das Pferd nur bei Belastung hustet oder durchgängig immer mal wieder.

Der Tierarzt kann dann durch Abhören und Abtasten der Lunge und der Luftröhre meist eine gute Diagnose stellen. Ein Blutbild hilft oft, Entzündungswerte zu bestimmen. Bei einer Bronchitis oder sogar Lungenentzündung gibt er dann meistens ein Medikament gegen den Husten selbst (sogenannte Schleimlöser, damit das Pferd den Schleim in den Bronchien „abhusten“ kann). Wichtig ist aber auch, dass das Pferd ein Antibiotikum bekommt. Nur so kann die Entzündung in den Bronchien bekämpft werden.

Sie selbst können aber auch einiges für Ihr Pferd tun. Generell sollten Sie darauf achten, dass seine Umgebung und sein Futter möglichst staubfrei sind. Das Heu sollte also gewässert oder, besser noch, bedampft werden. Gerade wenn sich die Krankheit auch nach einer antibiotischen Therapie nicht bessert, ist ein Umdenken in der Haltungsform sinnvoll. Staub- und zugluftfreie Offenställe sind meist sehr viel besser für Atemwegs-Patienten als Boxenhaltung. Die Pferde können so nämlich immer wieder an die frische Luft, selbst wenn im Unterstand eher staubige Einstreu liegt. Ein Boxenpferd jedoch kann sich die Lungen nicht mal eben „freipusten“. Wer nicht die Möglichkeit hat, das Tier im Offenstall unterzubringen, muss die Haltung in der Box optimieren. Dazu gehört beispielsweise die Umstellung auf staubarme Einstreu wie beispielsweise Leinstroh. Und eine gute Heuqualität ist wichtig (das gilt natürlich auch für den Offenstall!). Inhalation kann dem Pferd bei einer akuten Bronchitis ebenfalls helfen.

Überprüfen Sie zudem am besten mit einem Blutbild, ob Ihr Pferd alle Nährstoffe in ausreichender Menge bekommt. Gerade Magnesium, Zink, Kupfer und Jod helfen den Bronchialschleimhäuten bei der Regeneration und sollten daher nicht fehlen. Es kann hier auch sinnvoll sein, diese Stoffe zeitweise in erhöhter Menge zuzufüttern. Leichte Bewegung im Gelände statt in der staubigen Reithalle hilft zusätzlich. Wenn das Pferd nicht geritten werden soll, können Sie immer noch mit ihm spazieren gehen.

Was kostet die Behandlung einer Bronchitis beim Pferd?

Die Bronchitis beim Pferd kann leider sehr teuer ausfallen. Diagnostik wie z.B. ein Ultraschall der Lunge, Blutbilder usw. schlagen sich schon vor einer Behandlung in den Kosten nieder. Schleimlöser und Antibiotika kosten meist ebenfalls viel Geld. Dazu kommt, dass die Therapie von Atemwegserkrankungen oft sehr lange dauert; mehrere Monate sind möglich. In dieser Zeit muss der Tierarzt das Pferd immer wieder kontrollieren und bei Bedarf erneut Medikamente verschreiben. Inhalatoren kann man sich leihen oder selbst kaufen, diese sind aber leider ebenfalls teuer. Unterstützend kann man Hustenkräuter wie Salbei, Thymian etc. füttern; Kräuter kosten aber zusätzliches Geld. Insgesamt kommen Sie also über diesen langen Zeitraum teilweise auf vierstellige Beträge.

Viele dieser Kosten können Sie aber mit einer passenden Pferdeversicherung sparen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Gerade weil Schleimlöser und Antibiotika so teuer sind, macht sich die Pferdekrankenversicherung hier wortwörtlich bezahlt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.

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