Surra beim Pferd ist eine Parasitose, das heißt, dass Parasiten die Erkrankung hervorrufen. Normalerweise verursachen Bakterien, Viren oder Pilze eine Infektion; bei einer Parasitose ist das aber nicht der Fall. Die Erkrankung ist in Europa zum Glück nicht verbreitet. Dennoch kann es irgendwann passieren, dass sie versehentlich beim Import von Pferden hierher gelangt. Daher ist es auch bei einer solchen Krankheit nicht falsch, sich darüber zu informieren. So können Sie im Falle eines Falles die Erkrankung schneller erkennen. Was Sie noch zur Surra beim Pferd wissen sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Als Parasitose bzw. parasitäre Infektionskrankheit ist die Ursache der Surra beim Pferd immer ein kleiner Parasit. Dabei handelt es sich genauer um Trypanosoma evansi. Dieser Parasit ist ein Einzeller. Seine natürlichen Wirte sind neben Pferden noch Kamele, Rinder, Hunde, Asiatische Elefanten, Büffel, Hirsche, Esel und sogar Tiger. Pferde, Hunde, Kamele und die Elefanten sind sehr empfänglich für die Erkrankung Surra. Rinder sind dagegen eher resistent und dienen dem Parasiten also eher als „Reservoir“. 1880 hat man den Erreger das erste Mal in Indien entdeckt und erforscht.
Übertragen wird der Parasit vor allem durch Pferdebremsen. Wo es Vampirfledermäuse gibt, zählen auch sie zu den Überträgern, da sie mit ihrem Biss wie die Bremse den Parasiten an das gebissene Tier weitergeben. Der Wadenstecher (eine Fliegenart, die im Gegensatz zur Stubenfliege stechen kann) kommt ebenfalls als Überträger in Frage. In den Insekten vermehrt sich der Parasit nicht. Bei den Fledermäusen kann es aber sein, dass sich der Parasit im Blut vermehrt. Diese Tiere erkranken jedoch nicht an Surra, sie scheinen resistent gegenüber dieser Erkrankung zu sein. Surra beim Pferd und anderen Tierarten ist in Südasien, Nordafrika, Mittel- und Südamerika und auf der Arabischen Halbinsel bekannt. In Europa gab es bisher keine Fälle dieser Erkrankung.
Der Parasit geht nicht auf Menschen über, sodass die Surra kein Problem für die Personen darstellt, die mit einem infizierten Tier Kontakt haben. Es gab bisher nur einen einzigen Fall, in dem ein Mensch an Surra erkrankte. Bei diesem Patienten stellte man allerdings bestimmte Anomalien bzw. Mutationen in den Genen fest, die normalerweise für die Resistenz des Menschen gegenüber vieler solcher Parasiten und Erreger zuständig sind. Nur dadurch konnte Trypanosoma evansi einen Menschen befallen, ansonsten droht aber keine Gefahr.
Die Tiere zeigen zunächst die typischen Anzeichen einer Infektionskrankheit. Sie sind lethargisch, haben Fieber, leiden oft an Anämie und verlieren an Gewicht, obwohl sie in den wenigsten Fällen ihren Appetit verlieren. Surra beim Pferd löst oft Ödeme (Schwellungen, Wassereinlagerungen) an den Beinen und am Bauch und Petechien um die Körperöffnungen herum aus. Petechien sind mehrere stecknadelkopfgroße Einblutungen in die Haut oder Schleimhäute. Bei Pferden erkennt man diese Petechien aufgrund der oft dunklen Haut und dem Fell nicht sehr gut und muss daher genau hinsehen. Nesselsucht kann hinzukommen, also das Röten, Jucken und Entstehung von Quaddeln auf der Haut, ähnlich wie bei einem Kontakt mit Brennnesseln. Gelbsucht ist ebenfalls ein mögliches Symptom der Surra beim Pferd.
Befällt der Parasit bereits das zentrale Nervensystem, können Entzündungen am Gehirn und den Hirnhäuten die Folge sein. Daraus resultieren bei Fortschreiten der Surra beim Pferd häufig Lähmungen der Hinterbeine, wenn man die Krankheit nicht behandelt. Ohne Behandlung verläuft die Erkrankung gerade bei Pferden (und Hunden) häufig tödlich. Daher sollte man bei den Anzeichen einer Surra beim Pferd unbedingt den Tierarzt zu Rate ziehen!
Die klinische Diagnose ist leider nicht unbedingt einfach. Anhand der Symptome sieht der Tierarzt zwar meist sofort, dass es sich um eine Infektion handelt. Dann muss man jedoch noch herausfinden, was diese Infektion hervorgerufen hat. Denn je nachdem, ob ein Virus, ein Bakterium, eine Pilzart oder eben eine Parasit für die Erkrankung verantwortlich ist, muss eine andere Art Medikament gewählt werden. Den Parasiten kann man aber leider oft nur während der Fieberschübe in einem Blutbild nachweisen, sodass eine klare Diagnose mitunter davon abhängt, zu welchem Zeitpunkt der Tierarzt eine Blutprobe entnimmt.
Nachdem der Tierarzt die Diagnose gestellt hat, erfolgt in der Regel eine Behandlung mit einem Antiprotozoikum. Dies ist ein Mittel gegen Parasitosen, die von Einzellern wie dem Trypanosoma evansi hervorgerufen werden. Solche Arzneimittel nutzt man beispielsweise auch bei Malaria, weil deren Erreger ebenfalls zu der Gruppe gehören, die auch Surra beim Pferd verursacht. Suramin und Diminazen sind die beiden Mittel, die die Tierärzte am häufigsten anwenden. Diese Mittel wirken unterschiedlich auf den Parasiten bzw. seinen Stoffwechsel und seine Vermehrung ein.
Bekämpft man die Surra beim Pferd sofort, sind die Heilungschancen recht gut. Je länger man aber bezüglich der richtigen Diagnose im Dunkeln tappt und beispielsweise nur mit Antibiotika behandelt, desto schlechter wird die Prognose.
Weil die Diagnose nicht unbedingt einfach ist, kann es sein, dass der Tierarzt erst einige Tests durchführen muss, bis er auf Surra beim Pferd kommt. Dadurch fallen schon die Kosten für die Diagnostik recht hoch aus, wenn ein solcher Fall vorliegt. Dazu kommen dann die Kosten für die angewandten Medikamente und häufig noch für eine zusätzliche Nachkontrolle. Denn gerade bei Infektionen ist es sinnvoll, nach der medikamentösen Behandlung noch mal zu kontrollieren, ob der Erreger (sei es Parasit, Virus, Pilz oder Bakterium) auch vollständig verschwunden ist. Ansonsten kann es nämlich sein, dass sich der Erreger nach Absetzen des Medikaments wieder erholt und erneut im Körper ausbreitet.
Alles in allem können so also Kosten im hohen dreistelligen Bereich auf Sie zukommen, sollte Ihr Vierbeiner an Surra beim Pferd erkranken. Die Erkrankung ist zwar in Europa bisher nicht bekannt, allerdings kann es immer vorkommen, dass infolge der Globalisierung infizierte Überträger wie die genannten Insekten durch Flugzeuge versehentlich importiert werden. Daher kann man nicht pauschal sagen, dass es in Deutschland niemals zu einem Fall von Surra beim Pferd beim Pferd kommen wird.
Vor den möglichen Kosten, die dann entstehen würden, können Sie sich aber effektiv mit einer passenden Pferdeversicherung schützen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.
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