Nesselfieber beim Pferd, auch Nesselsucht oder Nesselausschlag genannt, ist eine wahre Plage vor allem im Sommer. Oft lösen nämlich Insektenstiche die Erkrankung aus. Da Nesselfieber aber an sich eine Folge einer allergischen Reaktion ist, kann die Ursache auch woanders liegen. Damit Sie über diese Krankheit, ihre möglichen Ursachen und die Symptome bestens informiert sind, haben wir Ihnen im folgenden Artikel die wichtigsten Informationen zu Nesselfieber beim Pferd zusammengefasst.
Der Fachbegriff für Nesselfieber beim Pferd (und auch beim Menschen) lautet Urticaria. Dies leitet sich von der Bezeichnung für die verschiedenen Arten von (Brenn-)Nesseln ab (Urtica). Weil die Hauptsymptome, nämlich Quaddeln auf der Haut, aussehen wie nach dem Kontakt mit einer Nessel, erhielt die Krankheit den umgangssprachlichen Namen Nesselfieber bzw. Nesselsucht. Es handelt sich dabei um einen Hautausschlag, bei den sich (relativ) runde Quaddeln auf der Haut des Pferdes bilden, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Betroffen sind vor allem häufig Hals, Schultern und Brustbereich. An sich ist das Nesselfieber beim Pferd ungefährlich, manchmal tritt Fieber und Juckreiz auf. Diese weiteren Folgen kann man aber meist gut mit einigen Medikamenten behandeln. Gefährlicher wird es jedoch, wenn die großen Quaddeln am Kopf entstehen. Dann nämlich können die Schwellungen die Atemwege behindern und so im schlimmsten Fall zum Erstickungstod führen. Dies ist aber zum Glück nur sehr selten der Fall.
Eine Unterart von Nesselfieber beim Pferd ist das sogenannte Streifen-Nesselfieber. Dabei gibt es keine einzelnen runden Quaddeln, sondern eher längliche, streifenförmige Schwellungen. Es können aber auch runde Quaddeln „zusammenfließen“ und so sehr große geschwollene Bereiche bilden.
Übrigens: Die Quaddeln entstehen durch die Freisetzung von Histamin. Dies wird bei uns Menschen ebenfalls bei allergischen Reaktionen ausgeschüttet.
Nesselfieber beim Pferd wird immer durch eine allergische Reaktion ausgelöst. Diese kann aber ganz unterschiedlich bedingt sein, denn Allergien gibt es viele. Eine Allergie ist immer eine Störung des Immunsystems. In der folgenden Auflistung haben wir die häufigsten Allergien und andere Gründe, die Nesselfieber verursachen, zusammengetragen:
Am auffälligsten sind natürlich die Quaddeln an den genannten Bereichen. Kruppe und Rücken können aber ebenso davon betroffen sein. Bei einem leichten Verlauf, z.B. als allergische Reaktion auf einen kleinen Insektenstich, verschwinden die Schwellungen oft schon nach einigen Stunden bzw. ein oder zwei Tagen. In schwereren Fällen bleiben sie länger bestehen, sind stärker ausgeprägt und es kann zu Fieber, Juckreiz und Schmerzen kommen. Kratzt oder scheuert sich das Pferd an den Quaddeln, können diese aufbrechen und Flüssigkeit tritt aus. Dann muss man aufpassen, dass es nicht zu einer Infektion kommt. Dies passiert vor allem im Sommer schneller, weil sich Insekten gern auf solche Stellen setzen und somit viele Bakterien in die Wunde gelangen.
Bei einer Arzneimittelallergie sind die Quaddeln eher im Kopfbereich zu finden. Das muss aber kein 100%-iger Hinweis auf die konkrete Ursache sein.
Bei einem sehr milden Verlauf muss man meist gar nicht tun, da sich die Quaddeln oft von allein zurückbilden. Das ist oft nach einem Insektenstich oder einer Kontaktallergie mit bestimmten Stoffen der Fall. Bleiben die Quaddeln aber länger bestehen, muss man unbedingt handeln. Kortison ist hier meist das Mittel der Wahl aller Tierärzte, weil es Schwellungen lindert. Zudem muss man der Ursache des Nesselfiebers auf den Grund gehen. Denn wenn die Quaddeln länger bestehen, kann dies bedeuten, dass das Pferd weiterhin Kontakt zu der Ursache hat, also beispielsweise ein Futtermittel bekommt, auf das es allergisch reagiert. Oder es verträgt das neue Waschmittel, mit dem man Schabracke, Decke und Co. gewaschen hat, nicht. Die Suche nach der Ursache kann also zum Teil sehr lange dauern. Sie zu finden und abzustellen, hat aber oberste Priorität, da die Krankheit sonst nicht verschwindet und im schlimmsten Fall immer schlimmer wird.
Um die Quaddeln, die manchmal jucken und schmerzen, zu kühlen, kann man das Pferd (vorsichtig) mit kaltem Wasser abspritzen. Ein Schuss Obstessig in diesem Wasser soll ebenfalls Linderung verschaffen.
Wie auch bei vielen anderen Krankheiten ist die beste Vorbeugung immer noch eine artgerechte Haltung und Fütterung. Zudem sollte man sein Pferd nicht mit Pflegemitteln, Shampoos und anderen künstlichen Stoffen überhäufen – je mehr Chemie am Tier, desto eher bildet sich eine allergische Reaktion aus.
Weil das Immunsystem, das für Allergien verantwortlich ist, mit einem gesunden Darm steigt und fällt, ist besonders die korrekte Fütterung mit viel Rauhfutter wichtig. Auch hier gilt: Je weniger künstlich hergestellte Futterzusätze, desto weniger Chancen für Allergien. Allerdings reagieren manche Pferde überempfindlich auf bestimmte natürliche Stoffe, die in eigentlich positiv wirkenden Pflanzen wie z.B. Mistelkraut vorkommen. Zudem wird vermutet, dass zu stark eiweißhaltiges Futter Allergien und damit Nesselfieber beim Pferd verursacht. Man sollte daher auch auf den Eiweißgehalt des Futters achten. Dann ist es z.B. sinnvoll, nur Heu aus dem 1. Schnitt zu füttern, da der 2. Schnitt oftmals mehr Eiweiß enthält.
Tipp: Viele Menschen stellen ihre Allergiker-Pferde auf Späne statt Stroh, weil Späne weniger staubbelastet sind. Allerdings kann es auch durch die angeblich schonenden Späne zu Allergien kommen! Denn diese sind manchmal mit chemischen Holzschutzmitteln versetzt. Zeigt Ihr Pferd Anzeichen von Nesselfieber, sollten Sie eventuell die Einstreu wechseln – hier könnte schon die Ursache zu finden sein.
Je nachdem, wie schwer der Verlauf der Erkrankung ist, können die Kosten einer Behandlung von Nesselfieber beim Pferd ganz unterschiedlich ausfallen. Im besten Fall zahlen Sie gar nichts, weil die Symptome von selbst verschwinden und die Krankheit nicht erneut auftritt. Sind aber die Atemwege durch Quaddeln am Kopf eingeschränkt, kann es ziemlich teuer werden. Denn dann muss sofort ein Tierarzt kommen, auch wenn es am Wochenende oder sogar nachts passiert, da sonst Erstickungsgefahr droht. Bei solchen „Notdienstzeiten“, also außerhalb der regulären Arbeitszeiten des Tierarztes, fällt oft der zweifache Satz der GOT (Gebühren-Ordnung für Tierärzte) an.
Vor solch hohen Kosten können Sie sich aber sehr zuverlässig mit einer passenden Pferdeversicherung schützen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.
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