Arthrose beim Pferd kennt man vor allem im Zusammenhang mit älteren Tieren. Auch bei uns Menschen oder bei anderen Haustieren, etwa Hunden, tritt sie vor allem im Alter auf. Bei richtiger Behandlung und Haltung des Pferdes muss die Krankheit aber nicht unbedingt das Aus für das Reiten bedeuten. Im folgenden Artikel haben wir Ihnen daher einige wichtige Informationen zur Arthrose beim Pferd zusammengestellt. Hier erfahren Sie alles zu Ursachen, Symptomen, Behandlung usw.
Die Arthrose beim Pferd ist eine Verschleißerkrankung der Gelenke. Durch andere Gelenkserkrankungen (z.B. Arthritis) oder auch durch das fortschreitende Alter nutzen sich die Gelenke quasi immer mehr ab. Dabei spricht man von degenerativen Prozessen, weil sich die Gelenke krankhaft verändern. Zu starke/ falsche Belastung kann ebenfalls eine Arthrose beim Pferd auslösen. Knochenbrüche, Verstauchungen und angeborene Fehlstellungen können zu einem erhöhten Verschleiß führen.
Bei der Arthrose ist vor allem der Gelenkknorpel, der die Enden der Knochen überzieht, betroffen. Der Gelenkknorpel wird mit der Zeit dünner und wird daher bei der Bewegung im Gelenk schneller abgerieben. Der Knochen versucht dann, den „abgenutzten“ Knorpel zu ersetzen, und bildet kleine Zusätze aus. Diese schmerzen aber oft bei der Bewegung, sodass erkrankte Pferde häufig lahmen.
Erkennen kann man eine Arthrose beim Pferd daher meist am besten durch eine Lahmheit. Auffällig ist vor allem, dass sich die Pferde nach einiger Zeit meist „einlaufen“ und dann weniger stark oder sogar gar nicht mehr lahmen. Der Gang wirkt gerade zu Anfang oft steif und klamm und das Pferd möchte sich meist auch gar nicht mehr bewegen; es wirkt lustlos. Meist versucht es auch, bestimmte Bewegungen, in denen das betroffene Gelenk sehr stark schmerzt, zu vermeiden. Das sind häufig enge Wendungen.
Zuerst ist es wichtig, dass der Tierarzt die Arthrose beim Pferd genau diagnostiziert. Schließlich müssen bei einer Lahmheit viele andere Erkrankungen, die zu einem schlechten Gangbild führen können, erst ausgeschlossen werden. Dafür schaut er sich die Bewegung des Pferdes, meist auch in verschiedenen Gangarten, an. Durch sogenannte Beugeproben kann der Tierarzt Schmerz provozieren und kleinste Veränderungen im Gang feststellen. Bei einer Beugeprobe hält er das Bein des Pferdes eine bestimmte Zeit lang hoch und lässt das Tier dann erneut vorlaufen. Lahmt das Pferd nun stärker als vorher, ist das vorher gebeugte Gelenk mit großer Wahrscheinlichkeit erkrankt.
Effektiv ist dann vor allem eine zusätzliche Röntgen-Untersuchung. Auf den Röntgenbildern kann der Tierarzt nämlich genau sehen, ob am Gelenk bereits krankhafte Veränderungen zu sehen sind, die typisch für eine Arthrose beim Pferd sind. Eine Untersuchung der Gelenksflüssigkeit durch eine Probe führt ebenfalls zu sehr eindeutigen Ergebnissen. Das ist auch bei der Gelenkspiegelung der Fall (Arthroskopie). MRT und CT zeigen Arthrosen ebenfalls deutlich an.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose. Oft bekommt das Pferd entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente. Zum Schutz des Knorpels und Vermeidung eines weiteren Verschleißes können knorpelschützende Wirkstoffe zum Einsatz kommen.
In schwereren Fällen ist oftmals aber auch eine Operation notwendig. Diese kann offen oder mittels Gelenkspiegelung erfolgen. Dabei glättet der Tierarzt die angegriffene Stelle des Knochens im Gelenk. Er nimmt also die Zubildungen des Knochens ab, die sich aufgrund der Arthrose gebildet haben. Bei ganz schweren Fällen nimmt er eine Gelenkversteifung vor, damit das Pferd das Gelenk nicht noch weiter belasten und damit abnutzen kann.
An sich ist die Arthrose beim Pferd nicht heilbar. Behandelt man sie aber früh genug und gibt dem Pferd die Möglichkeit auf viel Bewegung ohne Belastung (Haltung im Offenstall), sind die Prognosen sehr gut, dass sich das Gelenk nicht noch weiter verschlechtert. Damit sind die Pferde dann oft auch noch einige Zeit reitbar, wenn man zusätzlich auf lange Aufwärmphasen etc. achtet und das Pferd nicht überbelastet.
Das Pferd sollte artgerecht gehalten werden und sich seiner Natur gemäß viel frei bewegen dürfen. Außerdem müssen Sie darauf achten, Ihr Tier nicht zu sehr überzubelasten oder zu früh mit dem Training zu beginnen. Ein vernünftiges Aufwärmen vor der Arbeit ist auf jeden Fall Pflicht. Zu einseitig sollte die Bewegung ebenfalls nicht sein – trainieren Sie also nicht jeden Tag dieselben Lektionen im Viereck, sondern springen Sie ab und zu, gehen ins Gelände, longieren, machen Bodenarbeit usw. Je abwechslungsreicher, desto besser für Ihr Pferd und dessen Gelenke.
Die korrekte Fütterung unterstützt ebenfalls ein gesundes Pferdeleben und beugt vielen Krankheiten, nicht nur der Arthrose, vor. Sie sollten darauf achten, dass Ihr Pferd mit allen für die Gelenke wichtigen Mineralstoffen versorgt ist, damit nicht etwa durch eine Mangelerscheinung schneller Gelenkskrankheiten auftreten.
Die Behandlung einer Arthrose beim Pferd kann sehr teuer ausfallen. Weil es sich dabei um eine chronische Erkrankung handelt, kommen oft im Laufe der Jahre durch Medikamente und Kontrolluntersuchungen einige Kosten zusammen. Diese können bei einer langen Lebenszeit des Pferdes bis zu 4.000€ betragen. Kommt es zu einer Operation, sind sogar bis zu 12.000€ möglich! Denn eine Operation erfordert andere Medikamente, einen speziell geschulten Tierarzt und oftmals eine recht lange Nachbehandlung. Treten Komplikationen oft, wird es ebenfalls oft teuer.
Um sich davor zu schützen, gibt es aber die passenden Pferdeversicherungen. Vor den Kosten einer Operation schützt die Pferde-OP Versicherung. Ambulante Behandlungen (wenn also nicht operiert wird, sondern z.B. nur Medikamente verabreicht werden) sind hier leider nicht versichert. Dafür brauchen Sie die Pferdekrankenversicherung. Diese übernimmt OPs, ambulante Behandlungen und auch die regelmäßigen Kontrollen, die man beim erkrankten Pferd durchführen sollte. Wichtig: In beiden Versicherungen sind auch die oben genannten speziellen Diagnose-Methoden (Röntgen, MRT, CT) versichert! Natürlich muss die entsprechende Versicherung aber schon vor einer möglichen Erkrankung abgeschlossen worden sein. Eine Haftpflicht für PKW zahlt schließlich auch nicht die Kosten für einen Unfall, wenn Sie sie erst danach abschließen.
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