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Ausschuhen beim Pferd: Notfall!

Ausschuhen beim Pferd: Notfall!

Das gefürchtete Ausschuhen tritt häufig als Folge schlimmer Erkrankungen des Hufes, beispielsweise Hufrehe, auf. Es muss jedoch nicht immer mit Hufrehe und Co. zu tun haben. Ursache können auch Entzündungen im Hufbereich sein. Das Ausschuhen ist immer sehr problematisch und vor allem schmerzhaft für das Pferd. Um ihm vorzubeugen oder zu wissen, was man im Ernstfall tun muss, ist es daher sinnvoll, sich über diese Krankheit zu informieren. Dabei wollen wir Ihnen behilflich sein, indem wir Ihnen die wichtigsten Informationen zu diesem Thema im folgenden Artikel zusammengestellt haben.

Was genau bezeichnet man mit Ausschuhen?

Schuht ein Pferd aus, ist damit das vollständige Ablösen der Hornkapsel des Hufes gemeint. Bei Rindern oder anderen Huf- bzw. Klauentieren gibt es diese Erkrankung ebenfalls, hier löst sich dann die Hornkapsel der Klaue. Das bedeutet, dass sich der gesamte Teil des Hufes, der aus Horn besteht, von den anderen Strukturen, zum Beispiel der Huflederhaut und dem Hufbein, löst und abfällt.

Die Ursache besteht meist in einem entzündlichen Prozess im Huf, der beispielsweise bei Hufrehe häufig vorliegt. Diese Entzündung geht oft mit einem Ödem, also einer Schwellung innerhalb des Hufes, einher. Durch dieses Ödem erhöht sich der Druck im Huf, sodass sich der Zusammenhang zwischen Hornschicht und dem Stratum basale (= die tiefste Schicht der Haut) bzw. der zwischen Epidermis (= die oberste Schicht der Haut) und der Lederhaut löst. Sind die Entzündungsprozesse von Krankheiten wie der Hufrehe ausgelöst, spricht man von einer aseptischen Entzündung. Bei Infektionskrankheiten wie der Maul- und Klauenseuche bei Rindern spricht man von einer infektiösen Entzündung.

Eine falsche Belastung sowie fehlerhafte Hufbearbeitung können auf lange Sicht ebenfalls zu Entzündungen im Huf führen, die dann wiederum das Ausschuhen nach sich ziehen können. Gerade eine falsche Bearbeitung/ Pflege der Hufe führt oft dazu, dass der Huf nicht mehr korrekt belastet wird. Dies wiederum löst Durchblutungsstörungen aus, die ein Pferd ebenfalls zum Ausschuhen bringen können.

Man kann sich das Ausschuhen in etwa vorstellen wie das Ablösen des Fingernagels beim Menschen. Das ist bei uns schon recht schmerzhaft, aber gut behandelbar (mit Verbänden und speziellen Medikamenten). Bei Huftieren ist jedoch das große Problem, dass sie auf ihren Hufen stehen und sich darauf fortbewegen. Sie können sie also nicht so ruhig halten wie der Mensch einen Finger mit einem abgelösten Nagel. Daher ist die Heilung bei einem Pferd, das ausgeschuht hat, schwierig. In manchen Fällen muss man das Tier sogar erlösen, falls die Schmerzen zu groß und die Heilungschancen zu gering sind.

Wie behandelt man das Ausschuhen?

Bemerkt man seltsame Veränderungen am Huf, sollte man sofort den Tierarzt rufen. Gerade bei einer Hufrehe ist oberste Vorsicht geboten; hier zeigt eine solche Veränderung meist ein beginnendes Ausschuhen an. Dann kann nur noch der Tierarzt dem Pferd helfen, abwarten ist hier definitiv fehl am Platz.

Man kann zum einen antiseptische und antibiotische Medikamente verabreichen, je nachdem, durch welche Ursache es zum Ausschuhen gekommen ist. Mit einem Verband kann man versuchen, die Zeit des Nachwachsens einer neuen Hufkapsel zu überbrücken. Bis aber ein vollständiger Huf nachgewachsen ist, dauert es eine sehr lange Zeit. Denn das Hufhorn wächst nur ca. 7mm pro Monat. Außerdem können dabei, ähnlich wie bei menschlichen Fingernägeln, Deformationen entstehen. Sind dies beim Menschen höchstens ästhetische Probleme, so führt dies bei Pferden häufig zu einem unklaren Gang oder sogar zu einer chronischen Lahmheit.

Was kostet die Behandlung beim Ausschuhen?

Da die Behandlung sehr lange dauert und der Tierarzt häufig zur Kontrolle kommen muss, können Sie mit sehr hohen Kosten rechnen. Diese sind dann etwa im mittleren vierstelligen Bereich angesiedelt. Schließlich benötigt das Pferd gerade zu Anfang viele Medikamente, vor allem wenn zuvor eine Hufrehe vorlag. Dann muss regelmäßig der Verband gewechselt werden. Meist ist es notwendig, dass das erkrankte Tier anfangs einige Zeit in der Tierklinik verbringt. Nur hier kann der Tierarzt nämlich das anfänglich kritische Stadium genauestens überwachen. Zudem sind hier spezielle Maßnahmen wie etwa das Sedieren und Ruhigstellen des Tieres unter Beobachtung für eine gewisse Zeit möglich.

Vor diesen hohen Kosten können Sie sich aber mit einer passenden Pferdeversicherung schützen. Hier bietet sich vor allem die Pferdekrankenversicherung an. Denn diese übernimmt bei ambulanten Behandlungen, Operationen und Kontrolluntersuchungen alle Tierarztkosten. (Natürlich muss die Versicherung schon vor einer Erkrankung abgeschlossen worden sein, nicht erst danach!) So sparen Sie auf jeden Fall das Geld für Diagnostik, Medikamente und Kontrollen durch den Tierarzt. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Pferdeversicherung.

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