Beim Ladendruck beim Pferd handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um eine Erkrankung, sondern eine Verletzung bzw. Entzündung. Diese entsteht, wenn die empfindliche Schleimhaut an der Lade gequetscht oder verletzt wird. Ladendruck kann sehr schmerzhaft sein und man sollte die Entzündung daher behandeln lassen. Wie Sie dem Ladendruck vorbeugen, ihn erkennen und behandeln, erfahren Sie im folgenden Artikel. Denn wir haben Ihnen die wichtigsten Informationen zum Thema Ladendruck beim Pferd zusammengestellt.
Wie gesagt, handelt es sich dabei (ähnlich wie Satteldruck) nicht wirklich um eine Krankheit. Vielmehr kommt der Ladendruck durch mechanische Ursachen zustande, beispielsweise unpassende (zu große/ kleine) Mundstücke, eine falsche Verschnallung des Gebisses im Maul oder leider auch zu harte Zügeleinwirkung des Reiters. Auch bei Kutschpferden kann das natürlich der Fall sein. Ladendruck ist also eine mechanisch ausgelöste, lokale Mundschleimhautentzündung im Bereich der Lade. Die Entzündung ist an sich meist nur akut, kann aber ohne Abstellen der Ursache und ohne Behandlung chronisch werden.
Mit Lade bezeichnet man bei Pferden den zahnlosen Raum zwischen Eck- und Backenzähnen am Unterkiefer im Pferdemaul. Hier liegt beim Reiten oder Fahren das Gebiss bzw. die Kandare. Die Stelle ist sehr schmerzempfindlich und sensibel, weshalb schon Reitanfänger lernen, das Maul des Pferdes stets mit Respekt zu behandeln.
Dennoch kann es hier immer wieder zu Entzündungen kommen. Denn die Schleimhaut ist an der Lade sehr dünn und empfindlich. Hat man nun aus Versehen das Gebiss falsch eingestellt oder ein unpassendes gekauft, entsteht hier schnell eine Entzündung. Dafür muss keine „böse Absicht“ des Reiters bestehen; solche Fälle passieren leider einfach. Das Gleiche gilt für zu harte Zügelführung. Natürlich gibt es einige Reiter, die ihre Pferde grundsätzlich mit sehr harter Hand reiten. Aber auch sanften und einfühlsamen Reitern kann im Notfall eine harte Zügeleinwirkung passieren, ohne es zu wollen. Das geschieht z.B. leicht, wenn das Pferd im Gelände durchgeht und man es „notbremsen“ muss. Auch beim einem Sturz kann es schnell zu Verletzungen der Mundschleimhaut des Pferdes kommen, weil man sich oft instinktiv an den Zügeln festhält.
Übrigens: Auch das falsche Material des Gebisses kann zu Ladendruck beim Pferd führen. Es kann schließlich sein, dass das Pferd eine bestimmte Sorte Metall nicht gut verträgt. Andererseits werden Plastikgebisse mit Geschmack immer beliebter, weil diese die Pferde zum Kauen anregen sollen. Dieses Plastik kann dann dadurch aber scharfe Kanten bekommen, die wiederum das Maul verletzen. Daher ist bei solchen Mundstücken Vorsicht geboten und man sollte sie häufig auf solche Kanten und Ecken untersuchen.
Es lohnt sich, ab und zu einen Blick ins Pferdemaul zu werfen. Denn nur so kann man die auffälligsten Symptome des Ladendrucks feststellen. Das sind nämlich offene Wunden (die auch eitern können), (eitrige) Geschwüre oder sonstig veränderte Stellen der Mundschleimhaut im Bereich der Lade, z.B. eine dunkelrote Färbung.
Weil die Krankheit jedoch sehr schmerzhaft ist, kann man die Verletzung oft auch am Verhalten des Pferdes bemerken. Nimmt es das Gebiss plötzlich nur sehr widerwillig an oder wehrt sich sogar komplett dagegen, sollte man hier auf jeden Fall nach der Ursache suchen und das Tier nicht wegen seiner „Widersetzlichkeit“ strafen. Auch Probleme beim Reiten, etwa ständiges Kopfschlagen oder Hochreißen des Kopfes bei der Einwirkung mit den Zügeln, ist ein Hinweis darauf, dass im Maul etwas nicht stimmt. Wichtig: Pferde haben immer einen Grund für ihr Verhalten und wollen ihren Reiter nicht „einfach nur ärgern“!
In schweren Fällen kommt es sogar zu Knochenauftreibungen bzw. -zubildungen. Durch die (chronische) Entzündung produziert der Körper nämlich Knochensubstanz, die sich dann am Unterkieferknochen im Bereich der entzündeten Lade ablagert. Diese Zubildungen kann ein Tierarzt manchmal erfühlen, wenn sie schon recht groß sind. Meist ist aber eine Röntgenaufnahme notwendig, um solche Wucherungen am Knochen festzustellen. Der Prozess eines solchen unnatürlichen „Wachstums“ ist sehr schmerzhaft, weshalb das Pferd gerade in diesem Stadium des Krankheitsverlaufs oft heftige Abwehrreaktionen gegen die Zäumung zeigt.
Behandlung und Vorbeugung gleichermaßen besteht natürlich vor allem darin, die Ursache des Ladendrucks abzustellen bzw. sie gar nicht erst auftreten zu lassen. Das bedeutet:
Für die Behandlung eines bereits bestehenden Ladendrucks gibt es außerdem noch zusätzliche Maßnahmen. Zum einen kann der Tierarzt dem Pferd schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente verabreichen, damit die Entzündung abklingt. Eine spezielle Salbe – mehrmals täglich aufgetragen – fördert zudem die Wundheilung. In der Heilungsphase muss das Pferd natürlich dementsprechend ohne Gebiss geritten werden, damit die Entzündung nicht immer wieder neu gereizt wird. Das gilt auch dann, wenn man das alte, unpassende Gebiss bereits gegen ein neues ausgetauscht hat. Denn natürlich übt auch das neue Gebiss Druck auf die Laden aus, sodass die Verletzung nicht richtig abheilen kann, wenn man damit reitet.
Aus der Homöopathie wird oft die Anwendung von Traumeel, entweder in Tablettenform oder als Salbe, empfohlen. Diese kann der Heilung sicherlich förderlich sein, allerdings sollte man dennoch einen Tierarzt rufen. Schließlich muss man auch feststellen lassen, ob sich bereits Knochenzubildungen oder chronische Veränderungen der Mundschleimhaut gebildet haben.
Tipp: Regelmäßige Behandlungen durch einen Pferdezahnarzt beugen zudem einer Entzündung der Mundschleimhaut durch falsch abgenutzte Zähne vor! Denn sind die Zähne des Pferdes schief bzw. nicht korrekt abgeschliffen, kann es sich selbst beim Kauen damit verletzen.
Je nachdem, wie lange die Behandlungsdauer ausfällt, können auch die Kosten unterschiedlich sein. Denn je mehr Medikamente das Pferd bei einem langen Zeitraum benötigt, desto teurer wird natürlich auch die Gesamtrechnung. Bei einer sehr starken Entzündung röntgt der Tierarzt das Pferd zudem oft, um zu sehen, ob Knochenzubildungen entstanden sind. Dann muss man natürlich auch für die (relativ teuren) Röntgenaufnahmen aufkommen. Insgesamt ist die Behandlung von Ladendruck beim Pferd aber selten teurer als ca. 300€.
Es gibt jedoch Erkrankungen, Verletzungen und auch Unfälle, die um einiges teurer sind und die leider jedes Pferd treffen können. Chronische Erkrankungen wie Cushing etc. kommen im Laufe der Zeit auf bis zu 4.000€. Operationen nach schweren Verletzungen oder etwa nach einer Kolik sind sogar noch teurer. Hier sind bis zu 12.000€ möglich!
Um sich davor zu schützen, gibt es aber die passenden Pferdeversicherungen. Vor den Kosten einer Operation schützt die Pferde-OP Versicherung. Ambulante Behandlungen (wenn also nicht operiert wird, sondern z.B. nur Medikamente verabreicht werden) sind hier leider nicht versichert. Dafür brauchen Sie die Pferdekrankenversicherung. Diese übernimmt OPs, ambulante Behandlungen und auch die regelmäßigen Kontrollen, die man z.B. bei chronischen Erkrankungen durchführen lassen sollte. Wichtig: In beiden Versicherungen sind auch spezielle Diagnose-Methoden (Röntgen, MRT, CT, Ultraschall usw.) versichert! Natürlich muss die entsprechende Versicherung aber schon vor einer möglichen Erkrankung abgeschlossen worden sein. Eine Haftpflicht für PKW zahlt schließlich auch nicht die Kosten für einen Unfall, wenn Sie sie erst danach abschließen.
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